CENTURY - The Conquest Of Time
VÖ: Bereits erschienen
(No Remorse Records)
Style: Heavy Metal
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CENTURY
Dieses Debüt Album weckt noch bevor es im Playerschacht rotiert gewaltig Erwartungen. Nicht nur die Tatsache, dass es beim griechischen Qualitätslabel NO REMORSE erscheint, das ein goldenes Händchen für versteckte Genrejuwelen hat, spricht dafür. CENTURY ist ein viel verheißender Bandname. Ein Viertrack-Demo und zwei Singles genügten (zumindest in Undergroundkreisen) mächtig viel Staub aufzuwirbeln. Jetzt folgt das Longplaydebüt, auf dem beide Single-Tracks „The Fighting Eagle“ und „Master Of Hell“ vertreten sind. Fehlen eigentlich nur noch die vier Demosongs; vielleicht werden sie im Rahmen einer irgendwann mal erscheinenden Compilation zum passenden Zeitpunkt nachgelegt.
Beeinflusst von traditioneller 80er-Schwedenstahlschule Marke HEAVY LOAD/JACKWAVE/OVERDRIVE und in Richtung SATAN/BLITZKRIEG/TOKYO BLADE schielender NWOBHM-Influenca rotiert hier ein druckvoll produziertes Heavy Metalalbum hymnenhaftem Inhalts im CD-Player, das tatsächlich alles enthält, was hervorragenden Oldschool- Schwedenstahl auszeichnet - massiv gebündelte Gitarrenwände, halsbrecherisch explosive mörderische Rhythmus-Tempowechsel-Dynamik, Flitzefingerleadsoli, heroischer stark von HEAVY LOAD abgefärbter Klargesang, ratternde Bassläufe und kraftvolles Drumming. Letzteres klingt nicht nach PC-Plastik, sondern echtem Schlagzeug, wofür dem hinter CENTURY stehenden Duo Staffan Tengnér (Gitarre, Gesang, Bass) und Leo Ekström (Drums, Gitarren, Bass) ein gehörig Maß Respekt gezollt werden muss. Beide Musiker stehen u. a. fest in Reihen der Speed Metalband Tøronto und leben mit CENTURY ihr intensives Faible für traditionellen Oldschool-Metal mit Lust und Leidenschaft. - Im klassischen 80er Soundraster produziert lässt sich dafür folgendes bescheinigen: - So klingt klassischer Heavy Metal, direkt von der Quelle!
Das zeigt sich sogleich im erfrischend straight voll ins Mett hauenden Powerspeed-Opener „The Fighting Eagle“. Danach schließt sich „Black Revenant“ kraftvoll riffend im gedrosselteren Uptempo an, ehe Meeresrauschen dem Song mystisches Odeur verleiht, um in „Sinister Star“ überzugehen einen technisch versierten Heavy Metalkracher in Reinstahlkultur. „Victim In Chains“ sowie der verspielte von galoppierenden Gitarren vorwärts getriebene Titeltrack „The Conquest Of Time“ halten das Level ihrer Vorgängertracks. „Master of Hell“ wirkt anfänglich nach Proberaumsession, knallt kurz darauf wieder im exzessiven Hymnenformat. „Distant Mirror“ rockt kantig nach Demoaufnahme klingend, nimmt abrupt den Fuß vom Gaspedal, um in heroischer Epic-Gesangsbrücke zu münden, ehe das Tempo in gewohnter Weise forciert wird. Dem schnellen Eingangsopener steht mit „Breakthrough“ ein flott getakter Heavy Metal Assault gegenüber, an dem es kein Vorbei gibt, ehe das längste Stück „Servants Of The Iron Mask“ für ein spannendes Finale sorgt, das zwischendurch Erinnerungen zur IRON MAIDEN-80er Frühphase weckt.
Ob dieses Album seinem Titel gerecht werdend, den Test der Zeit besteht, ist ungewiss, aber soviel ist sicher, - mit Nummern wie dem starken Opener „The Fighting Eagle“, „Black Revenant“, „Victim of Chains“, „Breakthrough“ sowie dem knapp über sechseinhalb Minuten überschreitenden Schlußakkord „Servants Of The Iron Mask“ besteht vielleicht sogar eine durchaus reelle Chance dazu.
CENTURY haben zwar ein soundtechnisch manchmal durchaus leicht schwankendes, trotzdem granatenstarkes Debüt abgeliefert, das nicht wie es die Spielzeit von 36:33 Minuten vermuten lässt, im Flug vorüber geht, sondern viel gedehnter wirkt als es wirklich ist. Dafür sorgen epischer Bombast, furiose Tempovariation, wechselhafte Stimmungsbögen und spannende Übergangssequenzen. Eine Genreperle, die hoffentlich verdient Würdigung beim dafür anvisierten Oldschool-Fanklientel findet.
Fazit: Oldschool-Schwedenstahl gebraut nach bewährtem Erfolgrsrezept. - Hervorragender Classic-Metal feinster Prägung! 9/10