SMOKEMASTER - Cosmic Connector
VÖ: 21.04.2023
(Tonzonen Records)
Style: Vielseitiger Psychedelic Hard Rock
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SMOKEMASTER
Was soll ich zu dieser Scheibe sagen? Selten genug, dass ein Review aus meiner Feder mit Fragen eröffnet wird. Wer oder Was verbirgt sich hinter? Heiße Luft, viel Wind um nichts, dicke Rauchschwaden, ein laues Lüftchen oder vielleicht ein heftiger Sturm? SMOKEMASTER geben die musikalische Antwort darauf für mein Empfinden wie folgt, sind eine Art kosmisches Tor zu den Welten. - Heureka! Wie kommt der Geist bloß auf so etwas? Der titelgebende Neueinviertel Minuten einnehmende Opening Track „Cosmic Connector' auf dem zweiten insgsamt sechs zeitlose Psychedelic Songperlen beinhaltendem Zweitwerks inspiriert dazu.
'Cosmic Connector' entführt in unbekannte Sphärenbereiche wo im Regelfall sonst niemand hin gelangt. Der fast neunminütige in Sphärischer Spannung aufgehende Opener hat schon etwas von ALAN PARSONS PROJECT trifft PINK FLOYD's 'Dark Side Of The Moon', HÄLLAS und HAWKWIND auf Megagigantischem Spacerocklevel ohne Grenzen! Dabei wird ersichtlich, wie wichtig der Zusammenfluß von Kreativität und Kunst für deren Wirken ist, wenn sie perfekt miteinander harmonieren. „Rolling“ schließt sich in gemäßigteren Psychedelic Blues Rock inklusive greifender Singalongs und verträumtem Akustikgitarrenfaible an, der gediegen beschwingt beginnt, sich wie eine Zwiebel häutend mehrere Schalen abwirft, ehe sich der eigentliche Kern allmählich nach und nach offenbart sich in einer Art melancholisch-spacekosmischen DOORS-Variante die sich mit irrsinnig relaxtem DEAD CAN DANCE/TITUS & TARANTULA-Schnittmuster kreuzt. Kannte ich diese Kölner Truppe nur vom Hören Sagen bin ich nun um ein interessantes Universum kosmischer Klänge reicher, ehe der Trip mit dem in Form stampfender Beats heftig seine Krallen zeigenden „Animal“. Eine düstere Variante zwischen souveräner Gesangs- wie Klangakrobatik zwischen FIELDS OF THE NEPHLIM, SISTERS OF MERCY und HÄLLAS mag es bei dem Song vielleicht am ehesten Treffen. Wie herrlich schräg ist das denn bitte? Allein der genreflexible Gesangsstil von Björnson Bear lässt diverse Nuancen erkennbar aufblühen ohne beständig auch nur bei irgendeinem Stil zu verweilen.
Düstermelancholisch Abenteuerlust weckend beginnt „War Piece“ zunächst als DEAD CAN DANCE, PINK FLOYD , COLOUR HAZE einschließlich düsterem HÄLLAS-Timbre mit klagendem Unterton, dass völlig egal ist woher man kommt oder nicht, sondern das multikultureller Austausch allein auf internationaler Ebene geschieht, die unseren Planeten bevölkernde Individuuen eint, das weder Kriege noch Patriotismus sondern das Gesamtwesen von Humanität = Menschlichkeit alles Länder und Kontinente verbindet. „Forest“ ist der intellektuelle Ruf nach Freiheit für eine Menschheit ohne Waffen, der harrsche zugleich von beissendem Spott erfüllte den Geist zum nachdenken anregende Gesang erinnert an die britische Rocksängerlegende ARTHUR BROWN, das kraftvolle Hardrock-Gewand in dass sich der Song im weiteren Verlauf kleidet wirkt wie die Fusion aus spacerockigen HAWKWIND treffen ausufernde PINK FLOYD, ehe das beinahe zehn Minütige „America Dreamt“ den krönenden Aufklang besorgt. Geschmeidige PINK FLOYD verbinden sich mit emotional rockigen THE GUESS WHO, träumerischer C.C.R./DEAD CAN DANCE-Färbung, spacelastiger HAWKWIND-Orgel samt Soundeffekten, ALAN PARSONS PROJECT, KING CRIMSON, ARTHUR BROWN, early GENESIS und noch so vielem weiteren, was Experimential, Avantgarde/ Psychedelic, Düster Melancholic Space- und Classic Rock fließend ineinander laufen lässt. In diesem Klanguniversumn lebt der Geist wechselweise pulsierender Kreativität. Zahlreich musikalische Einflüsse so geschickt zu verbinden, um sie mit bsonderem Wiederkennungswert zu verbinden, - das ist Raumtonklangkunst der gehobenen Klasse!
SMOKEMASTER sorgen statt heißer Luft und reichlich lauem Wind für einen das Musikuniversum gewaltig durcheinander schüttelnd kosmischen Wirbelsturm. Der Fahrstuhl für unbegrenzt kosmische Weiten hält nicht an, sondern reisst unendlich weiter... stets auf Suche nach Sphären-Fusionsweiten interstellar vorhandenen Dimensionsuniversen, die trotz diverser Klangfacetten von erinnerungswürdigem Wert noch nie ein Mensch zuvor gesehen hat. Gewaltig ist das Multiversum, unbeschreiblich vielseitig - ein Fass ohne Boden dessen Schöpfung bestehend aus Mikro und Makrokosmos – deren Evolutionsreichtum im Großen wie Kleinen immerfort mitunter auch seltsame Blüten hervor bringt.
Fazit: Experimentieller Kosmo-Psychedelic Hard Rock mit zeitloser Melancholic- und Avantagarde-Rockschattierung auf begnadetem Kompositionslevel. Zeitlose Musikkultur mit intensivem Wirkungsgrad. 9/10