BITE THE BULLET - Rocky Road

04 bitethebullet

VÖ: 21.04.2023
(Escape Music)

Genre: Melodic Hard Rock

Homepage:
BITE THE BULLLET

So manch Künstlerschicksal hängt mit der nötigen Verbreitung zusammen, in den Achtzigern waren Supporttouren ein wichtiges Instrument um auf sich aufmerksam zu machen. Die Herren hätten gemeinsam mit ELO auf Tour gehen sollen, was dann aber doch nicht zustande kam. Nicht selten waren solch verpasste Chancen das Ende einer Band. Tatsächlich waren BITE THE BULLET dreißig Jahre weg vom Fenster, bevor sie sich 2019 wieder neu formierten und seitdem bereits zwei Alben an den Start brachten. „Rocky Road“ folgt dem weitere zwei Jahre darauf.

Allerdings sorgt der Auftakt nicht für Begeisterung, „Dead Man Walking“ trottet wirklich etwas scheintot auf sterilen Synthesizern daher. Das hört sich zwar nach den Achtzigern an, jener Drive dieser Ära geht dem Opener komplett ab. „Not Today“ mit ein paar Orgeleinsätzen oder „Dancing Eyes“ mit seinem hymnischen Refrain können in der Richtung mehr punkten, aber es nicht völlig rausreißen. Gerade letztere Nummer wird von Synthbläsern verunstaltet, das hört sich bei manchen Acts interessant an, hier nicht.

Zu der Zeit als die Band anfing und man mit Melodic Rock richtig Erfolg haben konnte, hätte man dieser Produktion das Etikett „konstruiert“ aufgeklebt. Erdiger lassen es BITE THE BULLET in „Sleeping Dogs“ angehen, akustische, leicht bluesige Gitarren steigern sich später in groovende Riffs. Nur wirkt der Übergang holprig, etwas zusammengestückelt, ich weiß wo sie mit dem Song hinwollten, was gut hätte werden können, wenn sie das Ziel gefunden hätten.

Bei den Balladen bietet sich ein ähnliches Bild, „Waiting For You“ kommt ähnlich tranig rüber wie die Platten der STRANGEWAYS in den Neunzigern, weisen auch eine ähnliche Melancholie auf. Dass sie es besser könne beweisen die Briten mit „Atlantic Highway“. „Ironstone“ am Ende bietet genau die Cowboyphantasien, wie sie sich BONFIRE und METALLICA in den Neunzigern erträumten. Dabei haben sie ihre Stärken tatsächlich in den rockigeren Lieder, „My Frankenstein“ lässt die Melodie wunderbar laufen.

Der Titeltrack vermag die Bläser aus der Konserve richtig einzusetzen, der Country-Einschlag wirkt nicht aufgesetzt, der Boogie swingt schön, fast könnte man an BRYAN ADAMS denken. Der kommt einem zuvor bei „Digging That Hole“ in den Sinn, für welches der Kanadier sicher Tantiemen verlangen wird. Wenigstens kommen endlich Hymnik, Euphorie und Drive mal in einem Moment zusammen, lassen das Potential aufblitzen. Dazwischen wird vielabgeklärt und gekonnt musiziert, das Songwriting lässt über weite Strecken zu wünschen übrig.

4,5 / 10

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