BLAZON RITE - Wild Rites and Ancient Songs
VÖ: 14.04.2023
(Gates Of Hell Records)
Style: Epic Fantasy (US) Metal
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BLAZON RITE
“Wir wollen, dass die Leute die Nadel fallen lassen, sich das coole Artwork ansehen und für die Dauer des Albums in eine Metal-Fantasie eintauchen. Die Leute sollten in der Lage sein, sich dieses Album immer wieder anzuhören, weil sie wissen, dass wir unser Bestes getan haben, um den Glauben zu verteidigen.” sagt Gitarrist James Kirn über 'Wild Rites and Ancient Songs' den neuen BLAZON RITE-Studiostreich.
Das nenne ich eine Aussage! Statements dieser Art gleichen vielmehr einer Ansage. Auf die zunächst Im Pandemiejahr 2020 erschienen noch etwas ausbaufähige EP „Dulce Bellum In Expertis“ der sich mit dem Einzug in die „Endless Halls of Golden Totem“ 2021 ein episches vor Spannung und Finesse berstendes Meisterwerk anschloß, folgt Studioalbum Nummer zwei der US Metaller BLAZON RITE. Das Ding muss allein deshalb etwas auf der Pfanne haben, um dieser Aussage wirklich gerecht zu werden, sonst wären solche Worte nur heiße Luft. Bei dem Fünfer könnt ihr definitiv sicher sein, dass sie es mit ihrer Aussage so meinen, wie es gesagt wurde! BLAZON RITE werfen mit fetten Killer-Riffs, bärbeissigem Hymnenappeal auf ihrem Zweitwerk 'Wild Rites and Ancient Songs' regelrecht um sich, begehen dabei schon mal nicht den Fehler ihren Stiefel runter zu spielen.
36:04 Minuten Spielzeit hört sich kurz an, bei soviel spannungsgeladenener Füllung können sich diese gewaltig dehnen. BLAZON RITE spielen nicht einfach so ihren Stiefel runter, mischen rasante Vorwärtsdynamik und raumgreifende Spannungsbögen zu einer in jeder Hinsicht unschlagbaren Kombination. Ausgereifte Musik, an der es für Epic Metal-Fans die etwas auf sich halten überhaupt kein Vorbei gibt! Ein hervorragend reichlich Fantasieanregendes Coverartwork setzt dem Gesamtwerk die Krone auf. BLAZON RITE klingen auf dem bisher stärksten Band-Release reifer denn je.
„Autumn Fear Brings Winter Doom“ geht sofort mit krachenden Riffs, herrlichem IRON MAIDEN-Twingitarrenzauber , kraftvollen Backgroundvocals aufgewertet von erlesenem Hymnenfaktor mitten direkt in die Vollen, ehe der Tempomesser deutlich in Richtung OMEN ausschlägt, was für ein überragender Auftaktopener! „Salvage What You Can Of The Night“ groovt höllisch. Raukantige Classic Rockvibes und epischer Kauzanstrich passen wunderbar in diesen von sattem Drive angetriebenen Power-Riff-Smasher „The Fall Of A Once Great House“ gibt sich zunächst schleppend mystisch balladesk, bis dem irgendwann genug ist und es in einem alles über Wasser liegende wegspülenden Energie-Flutrausch der gewaltig das Tempo forciert, umschlägt. „Mark Of The Stormborn Raiders“ beginnt im ersten Songviertel verträumt altertümlich akustisch, teilt anschließend wuchtig Arschtritte nach allen Seiten aus, galoppierende Riffkaskaden, ein gedrosselter fast schon doomiger Epic Part gefolgt von fulminanter Temposteigerung bis zu schrittweise heroische Linien bildender Finesse geben den Ausschlag für das von Johnny Hallyday glorreich auf den Pfad im Geiste zum Leben erwachend epischer Fantasy Schlachtfelder geführte Quintett. Was die Gitarrenfraktion Kirn/Roe an fulminanten Breaks, packenden Rhythmus-Tempowechseln leistet, ist schon atemberaubend, keinen Deut weniger packend geht die Rhythmussektion Graham/Haley an Bass und Schlagzeug zu Werke. Bei soviel satter Vorwärtsdynamik verbunden mit der zwischen Erzählen und bissiger Theatralik gefärbten Stimmlage von Sänger Johnny Hallyday muss es klassische Heavy Metalfans vorzüglich Oldschool-Maniacs mit Keep It True-Blut in sämtlichen Fasern packen. „Troubadours Of The Final Quarrel“ ist ein satter Speedabriß, der sich allem voran bei Mid-Tempolastigen Groove-Mitsingparts als Faustrecker par excellence offenbart, ehe „The Coming Tide Of Jule“ massiv Gänsehaut erzeugend zeitloses Epic-Flair im Raum verteilt. Johnny Hallyday muss hier sein gesamtes Stimmbandvolumen in die Waagschaale werfen und es gelingt! So wird Hochkaräter-Fantasy-Metal auf Tophymnenqualität mit viel epischer Komponente zum Headbangen, Mitgröhlen und Faustrecken in echter Reinstahlkultur geschmiedet.
Fazit: Derart durchweg hochkarätig fesselnd wie 'Wild Rites and Ancient Songs' von BLAZON RITE hat schon lange kein US-Metal Album mehr geklungen. - Hammergeil! 9/10