ASHRAIN - Requiem Reloaded


VÖ: 14.04.2023
(Metalville)

Style: Power Metal

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ASHRAIN

ASHRAIN wurden von dem japanischen Gitarrist/Produzent Nozomu Wakai (DESTINA/SHORTINO/SIGH) als Classic Power Metalband gegründet, deren Debüt 'Requiem Reloaded' inhaltlich seiner Bezeichnung gerecht wird. Wakai arbeitete u. a. schon mit Namen wie Tommy Aldridge, Marco Mendoza, Ronnie Romero, Paul Shortino und ALCATRAZZ zusammen.

„Are You Ready For Rock?“ Fragt Vocalist Iuri Sanson demonstrativ im krachenden Eingangsopener der zusammen mit Ex-ACCEPT Bassist Peter Baltes (nach dessen Ausstieg bei der Solinger Heavy Metal Institution) vor fünf Jahren wurde es lange Zeit ruhig um ihn), überraschend am Tieftöner aktiv ist, und Ex-LORDS OF BLACK-Mitglied Andy C, nahm auf dem Drumhocker Platz. Nach gelungenen Einstiegsopener „Are You Ready For Rock?“ der verstärkt an Schwedische Melodic Metal Formationen wie SKAGARACK, TREAT, ECLIPSE oder H.E.A.T. erinnert, kommen für einige Sekunden stimmungs erzeugende Spinettklänge ins Spiel, ehe „Requiem For Screamer“ stärker das Tempo anzieht von Barockuntertönen flankiert, zwischen Heavy bis Power Metal balanciert, dezente MALMSTEEN-Vorliebe blitzt öfters mal auf. Hochmelodische Leadsoli und die kraftvolle Hymnen-Rockröhre von Iuri Sanson stechen bei diesem Stück besonders hervor. Instrumenten technisch ist das Album sehr professionell abgemischt, wodurch die druckvolle Rhythmussektion effektiv zur Geltung kommt. Hier macht sich der jahrelang ausgeübte Produzentenjob kräftig bemerkbar, weshalb es soundtechnisch nichts zu rütteln gibt. Im Regelfall gehen oft die fünf Minuten Grenze überschreitende Power Metalstücke durch Überfrachtung oder unnötige Längen verloren, was hier löblicherweise nicht der Fall ist.

Geradlinige Melodic Metal Fetzer vom Typus „Put On The Trigger“ und „I Still Burn“ kommen direkt ohne Umwege oder Schnörkel zur Sache, was diesen Tonträger in jeder Hinsicht sympathisch macht. Richtig fett Power Metallisch wird’s im weiteren Verlauf „Break Through The Fire“ lässt dann richtig satten Power Metal erkennen. Das direkt hintereinander kurz vor Schluß folgende Triple „Believe“ „No Surrenders“ und „The End Of Sorrow“ dreht einschließlich griffigen Choruslines mächtig am Temoprad. Spielerisch auf bärenstarkem Niveau, weder überfrachtet noch in minutenlange Frickelorgien bis zum Abwinken ausufernd stimmt hier die komplette Balance. Das längste Siebeneinhalb Minutenstück „Symphonie Of Despair“ entwickelt sich trotz sakraler Orgel am Anfang und Schluß sowie mittendrin reingepackten Spannungsmomenten, nicht zum überladenen Bombast-Opus sondern gleich vom Start weg zur geballten Riffrockabfahrt, bei der zwischendurch geschickt das Tempo rausgenommen wird, um danach erneut anzugreifen. Beim Schlußstück „We Fight To Win“ bricht sich nocheinmal der über weite Strecken vorhandene Gute-Laune-Faktor Bann.

Stilistisch liegen ASHRAIN von Genreverwandten Acts wie HELLOWEEN, MAJESTICA, YNGWIE MALMSTEEN, SONATA ARCTICA, (ganz frühe) NOCTURNAL RITES oder STRATOVARIUS nicht allzu weit entfernt.

Fazit: Bockstarkes Melodic-Power Metal-Feuerwerk mit gewaltig Funkenflug auf tollem Qualitätslevel. Genrefans sollten aufhorchen! Now, are You Ready For Rock? 8/10