EISREGEN - "Hexenhaus"
VÖ: 25.11.05
(Massacre Records)
Homepage:
www.fleischhaus.de
Nachdem das „Wundwasser“ geflossen ist und Sänger M. Roth mit seiner Zweitband Eisblut ein „Schlachtwerk“ verrichtet hat, kommt passend zum 10-jährigen Jubiläum der Thüringer eine Mini-CD auf den Markt, die das Warten auf das nächste Studioalbum „Menschenmaterial“ mehr als nur verkürzen soll.
Auf „Hexenhaus“ gibt es gleich zu Beginn einen neuen Track mit dem Titel „Elektro Hexe“, eine typische Eisregen Mid Tempo Nummer, die mit Roths gewohnt beliebten Vocals bestückt ist und auch bei den letzten Shows der Band bereits live vorgestellt wurde. Der Text ist aber nicht so makaber, wie man es sonst von den Thüringern kennt. Danach kommt dann „Kaltwassergrab“, ein Stück, das auch etwas mehr in langsamerer, getragener Art gespielt wird und Roth auch clean singt. „In der Grube 2005“ ist ein neu aufgenommener Song vom „Zerfall“ Debüt und danach lassen es Eisregen richtig krachen, „1000 Tote Nutten“ ist richtig flott, extrem und hat das Zeug zum neuen Klassiker der Band. Dazu ist dieser Song mit über sechs Minuten der längste auf der CD. Mit einem der bekanntesten deutschen Nachkriegslieder machen sich Eisregen auf, eine Coverversion einzuspielen, „Lili Marleen“ wird in ein metallisches Gewand gesteckt und siehe da, die Eisregen Version weiß absolut zu gefallen. Fast komplett clean gesungen wird dann „Westwärts“, musikalisch eine eher rockendes Stück, nur hier und da lässt Roth mal die aggressiven Vocals vom Stapel. Von dem zweiten und indizierten Album Eisregens kommt mit „Thüringen 2005“ wieder ein neu aufgenommenes Stück, das im Arrangement etwas geändert wurde, um nicht den direkten Vergleich zum Original zu haben. So haben wir also sozusagen einen Track mit zwei verschiedenen, musikalischen Darbietungen. Die Granate kommt dann am Ende der CD, „Die Wahre Elektro Hexe“ ist rein gesamplet und auf Elektro getrimmt. Dürfen die das? - Ja, denn es sind Eisregen am Werk und die Band war schon immer für ausgefallene Ideen gut. Auch wenn dieser Song rein gar nichts mit Metal zu tun hat, aber er hat was.
Damit hätten wir dann 35 Minuten Eisregen Musik, die den Fans mit Sicherheit gefallen wird, da bin ich mir sicher. Aber so ein Jubiläum muss ja richtig gefeiert werden, also gibt es obendrauf noch eine DVD.
Darauf können wir erst mal den Clip zu „Elektro Hexe“ bewundern und danach wird ziemlich lang und haarklein gezeigt, wie dieser entstanden ist. Dazu kommen Studioreport und nicht immer ernst gemeinte Interviews mit den Bandmitgliedern. Auch sind einige Live Ausschnitte zu sehen, als sie ein Ritteressen in Eigenregie veranstaltet haben. Leider sind diese Ausschnitte doch recht kurz, ich hätte mir mehr Eisregen Live gewünscht, aber das kann in Zukunft ja noch werden. Auf jeden Fall ist die DVD knapp zwei Stunden lang und gewährt den Fans auch mal einen interessanten Einblick hinter die Kulissen.
Der Tod ist ein Meister aus Thüringen, das haben Eisregen hier wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt und die Mini CD macht Lust auf mehr.