DIRTY VELVET - Far Beyond The Moon
VÖ: 14.04.2023
(Fastball Music)
Style: Alternative Rock
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DIRTY VELVET
'Far Beyond The Moon' – welch cooler Titel für ein Longplaydebüt. SONIC YOUTH-Einflüsse machen sich bei den Schweizern DIRTY VELVET deutlich bemerkbar und noch so einiges mehr, was sich im Verlauf heraushören lässt. Besonders auffällig ist die Stimme von Sängerin Katy, deren Organ immens eigenständig klingt, diverse aus dem Genre bekannte Facetten beinhaltet, sie verfügt über eine kräftige Brise Punkflair deren vielseitiges Organ im Verlauf der Spielzeit diverse Stimmfärbung von beschwörend geheimnisvoll über gefühlvolle Klarstimmlage bis sanfter Tonästhetik annimmt.
Der von kritischem Tonfall geprägte Auftaktsong „Moon“ eröffnet den Zehntracker schleppend emotionsbehaftet ironisch, sarkastisch von beißendem Zynismus erzeugende von doomiger Grundessenz veredelten Stimmung in sich tragend. Scheinbar zieht sich wie bei den weiteren Kompositionen deutlich wird, eine solche gefühlvolle ähnliche Mischung durchs gesamte Album, in die gleiche Kerbe haut der zwischendurch auch schnellere Taktbeats folgen lassende Track zwei, „Bastards“, ehe „Another Reality“, nicht nur Einblick in eine Welt zwischen Schein und Sein gibt, es darüber hinaus fertig bringt, von 0 auf 100 zunächst balladesk nachdenklich beginnend schrittweise in flottes Tempo umzuschalten, sich dabei zum hymnenhaften Groover zu entwickeln.
Als obligatorische Ballade outet sich „You N' Me“. Im nächsten Stück folgt der unterwartet entgegengesetzte Stilwechsel.„Queen Of Decadence“ lässt von mystischer Stimmung umgeben, gar in Richtung URIAH HEEP schielende 70er Einflüsse zu. „Message“ rumpelt sich zunächst schwer angedoomt den Weg frei, bis das Tempo abrupt anzieht, ehe für Alternative Rock typisch melancholisches Feld beschritten wird, fließende Melodiebögen gehören für derartiges Melo-Rockfutter dazu, ebenso der Übergang zum Klartongesang. „Fight Together“ rockt flotte Taktfolgen mit raumgreifender Tempodrosselung im Wechsel verbindend, die sich öfters wiederholende Kombination aus balladesk, schleppend und Tempomachend zieht sich über weite Strecken wie ein roter Faden durch's Gesamtwerk. „No No No“ positioniert sich als balladesker Aufwärmpart zur stimmlichen Ölung für das zwischen Ballade und schnellen Rock-Rhyhtmen schwelgende „Forbidden Fruit“, um ergänzend in den Songkontext hinzugefügt einzufließen. Mit „I'm Standing“ wird ein raukantiges in den klassischen Sektor ausschlagend energiegeladenes Hard Rockstück an den Schluß gesetzt.
Fazit: Erfrischend vielseitiges Debüt einer talentierten auf dem Alterna-Sektor künftig neue Impulse setzenden Combo. - Respekt! 8/10