REDEMPTION - I Am The Storm

03 redemption

VÖ: 17.03.2023
(AFM Records)

Genre: Prog Metal

Homepage:
REDEMPTION

Vor fünf Jahren gab es eine Zäsur im Gefüge der Prog Metaller, als mit Ray Alder der Leadsänger von Bord ging. Mit Hinblick auf sein neues im Hard Rock beheimatetes Projekt dürfte der Grund nach neuen Ufern zu suchen tatsächlich der Wahrheit entsprechen. Immerhin sind REDEMPTION nicht weit weg von seiner Stammkapelle FATES WARNING. Mit dem Schweden Tom S. Englund haben die US-Amerikaner wieder jemanden gefunden, der sich mit ihrer Materie auskennt. Dabei hat EVVERGREY, die Formation, der er vorsteht einen ähnlich düsteren Touch. Mit „I Am The Storm“ gibt es das zweite Album der Konstellation, die komplett zusammen blieb.

Schwermütig geht es schon mit dem Titelsong los, der mit seinem Riffing an die mittlere Phase von DREAM THEATER erinnert, einen Eindruck, den die Synthesizer noch verstärken. Jene erzeugen im Refrain unterschwelligen Flächen, wie man sie eher von Englunds Hauptband her kennt. Die gitarristischen Referenzen werden in „Resilience“ noch weiter ausgebaut, schieben noch eine Spur härter um die Ecke, nehmen sogar mal die thrashige Fährte auf.

Die Stärke der Formation liegen aber nicht unbedingt in der Härte, sondern wenn sie Melodie und Atmosphäre mehr Raum geben. „Seven Minutes From Sunset“ beginnt mit spannendem Aufbau, der sich im getragenen Refrain fortsetzt, dazwischen haut Mainman Nick van Dyck immer wieder wilde Soloabfahrten. „The Emotional Depiction Of Light“ entpuppt sich als Ballade im düsteren Stil von REDEMPTION, die von Vikram Shankar´s Piano getragen wird. Dem Tastenmann war es auch vergönnt einen Remix davon anzufertigen, der etwas unterkühlter ausfällt.

Zur Form laufen die sechs dann auch, wenn sie das Songformat sprengen und teilweise mehr als zehn Minuten alles reinpacken können, was sie haben. „Remember The Dawn“ verfügt über die stärksten Melodien und das herkömmlichste Riffing, im positiven Sinne, auch die Leads fallen sehr melodisch aus. „Action At A Distance“ hinterlässt mit seinem langen orchestralen Mittelpart Eindruck. Und „All This Time (And Not Enough)“spielt mit den Gegensätzen. Sind die Pianotöne und Synthflächen sehr sanft, so lassen es die sechs Saiten sehr groovig krachen.

Leider vermag es die Truppe nicht, die Elemente zusammen in den Fluss zu bringen, der den Hörer mitreißt, vieles klingt wie Stückwerk. Es lässt sich auch schwer ausmachen, wo das Album wirklich endet und was die Bonustracks sind, da besagter Remix nicht am Ende steht und die Coverversion des GENESIS-Hits „Turn It On Again“ eher mittig platziert ist.
Würde nicht weiter auffallen, wenn nicht „RED RAIN“ von PETER GABRIEL alles abschließen würde. Beide Titel sind gekonnt in den eigenen Kosmos übertragen, belegen aber auch den Einfluss der britischen Prog-Legenden. Auch hier agiert man recht kühl und distanziert, was sich durch das ganze Album zieht, einfach zu technisch und Englund kommt nie in die hymnische Erhabenheit seiner Stammcombo.

6,5 / 10

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.