SHORES OF NULL - The Loss Of Beauty
VÖ: 24.03.2023
(Spikerot Records)
Style: Gothic-Doom/Death Metal
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SHORES OF NULL
„The Loss Of Beauty“ lautet der Titel des vierten Studiolangdrehers von SHORES OF NULL. Dunkeldüster Atmosphärisch weist das gelungene Auftaktinstrumental „Transistory“ dem zwischendurch und am Ende noch zwei folgen, den Weg zu den finsteren Abgründen emotionaler Gefühlswelten. Neben Kontrastreicher Vocal-Dynamik harrsche Death Growls treffen Sisters of Mercy-Klargesang, versetzen feine Melodieführung, kraftvolle Gitarren und ein spürbar trauerlastiges Element in den schleppend beginnenden danach zunehmend hypnotischer werdenden Rausch sehnsuchtsvoller Stimmungsozeane. Nummern wie „Destination Woe“, „The Last Flower“und zeugen von der Vergänglichkeit des Lebens. Feinen Momenten der Schönheit stehen Augenblicke abgrundtiefer Hässlichkeit entgegen. „The First Son“ wo Anfangs noch Babygeschrei zu hören ist, baut von Piano und Geige veredelt die Brücke zum nächsten Track wo die Natur sich im verändernden Wandel befindet. „My Darkest Years“ berührt von geballt heftig blasenden das Tempo anziehenden Gitarrenriffstürmen umweht AMON AMARTH-Gefilde, die sich mit schleppender MY DYING BRIDE-Aura mischen. Allen Stücken wohnt immer ein majestätischer Touch inne, der auch „Nothing Left To Burn“ veredelt, selbiges gilt für das Rasende Schlußinferno „A New Death Is Born“, wo es nicht schleppend, sondern ausnahmslos den Knüppel aus dem Sack lassend nach vorne geht, aber nicht ohne Eleganz und Majestätik vermissen zu lassen. Die beiden Bonustracks als da wären zum ersten der mächtige Seebeben auslösende Hymnenunterwasservulkan „Underwater Oditty“ zum zweiten der ungemein bedrückende zugleich stilvolle Pianoabgang „Blazing Sunlight“ fügen sich nahtlos ins Gesamtbild.
MY DYING BRIDE, ANATHEMA, früher PARADISE LOST-Anstrich und THEATRE OF TRAGECY-Sequenzen sind auf „The Loss Of Beauty“ nur allzu deutlich spürbar, kraftvolle Rhythmen bei SHORES OF NULL Trumpf. Raumlastiger Early THE GATHERING-Drive kommt ebenfalls zum Vorschein. Trotz Langatmigkeit setzt das Quintett aus der Stiefellandhauptstadt um die beiden voneinander grundlegend verschiedenen Sänger/ Stimmbandperformer Matteo Capozucca und Davide Straccione auf kraftvolle Gitarrenriffstrukturen, rasante Rhythmus-Tempowechsel feurige Leadsoli und ein immer vorhandenes Grundgerüst Gothic-Doomiger Dunkel-Melancholie. SHORES OF NULL erweisen sich als echte Alternative neben MY DYING BRIDE; PARADISE LOST und ANATHEMA, deren aktuell vierter Silberling die Wartezeit auf Neue Düster Melancholiekost genannter Genre-Dinos verkürzt. Deutete sich auf dem starken Vorgängeralbum 'Beyond The Shores On Death and Dying“ bereits an, wohin der Weg von SHORES OF NULL führen würde, sollten es dem Fünfer aus Rom mit diesem fesselnde Düsteropus gelingen, sich in der Genre-Topelite zu etablieren.
Auch das vierte SHORES OF NULL-Album ist keine Nullnummer, sondern ein bewegend erlebnisreicher Trip in den Ocean sensibler Gefühlswelten, deren Flut-Wellen sich facettenreich in Trauer, Depression, Licht und Hoffnung spiegeln.
Fazit: Finessenreich schwerblütig majestäsisch berauschender Düster-Melancolic-Metal vom Feinsten. 9/10