MARIANAS’ REST – Auer

03 marianasrest

VÖ: 24.03.23
(Napalm Records)

Genre:
Atmospheric Death/Doom Metal

Homepage:
MARIANA’S REST

Die teils recht schwermütige Musik der Finnen von MARIANA’S REST liebt oder hasst man. Ein dazwischen ist fast unmöglich Ich für meinen Teil komme damit als Fan von INSOMNIUM und SWALLOW THE SUN sehr gut zurecht, denn dies ist neben MY DYING PRIDE auch die Schnittmenge in die sich das Sextett aus der Küstenstadt Kotka recht gut einordnen lässt. Die Musik von MARIANA’S REST als Death Metal zu bezeichnen finde ich recht gewagt, den das so genannte Todesblei findet sich hier nicht wirklich wieder. Vielmehr ist sie eine Reise durch eine atmosphärische Klanglandschaft, wie man sie z. B. beim WOLFHEART’s „Tyhjyys“ erleben konnte (deutlich festzustellen u. a. bei „Light Reveals Our Wounds”). Das neue Album stellt man sich also am besten als eine Art Soundtrack beim Durchstreifen der rauen finnischen Landschaft vor. „Auer“ agiert, und das merkt man z. B. direkt beim Opener (Titeltrack), mehr in der episch, sphärischen Breite. Das doomig gehaltene „Diseased” schließt da schon eher noch an das Vorgängeralbum “Fata Morgana” (2021) an, auf dem man einen Zacken härter/aggressiver agierte, als jetzt auf dem neuen Longplayer. In diesen beiden Songs zeichnet sich auch gleich das Können von Sänger Jaakko Mäntymaa ab, der von feinstem Klargesang, über keifende Screams bis hin zu tiefsten Death Growls alles perfekt bedient und umsetzt. Die acht neuen Tracks hätten vielschichtiger nicht sein können. Man spielt mit den Klangfarben der Melancholie, Epik, Schwermut, Traurigkeit und Düsternis. Man scheut auch keine Ausflüge in den atmosphärischen Post Black Metal ("White Cradle") wie man ihn von WOLVES IN THE THRONE ROOM her kennt. Am besten gefallen mir die Jungs, wenn sie Melodien und Gitarren so vertonen wie das an INSOMNIUM erinnernde “Fear Travels Fast“, welches sogar einen Touch Dark Metal in sich birgt. Definitiv ein Album Highlight. Ein ebenso geniales, fast schon singendes Gitarrenriff prägt das recht lange und tiefgängige “The Hanging Blade”. Zum Abschluss nicht unerwähnt bleibt der Gastbeitrag vom MY DYING BRIDE Frontmann Aaaron Stainthorpe auf dem nachdenklich ruhigen “Sirens” (Tipp: die beiden letztgenannten Songs nicht mit Depressionen o. ä. hören!). Das ganze Album ist eine von den Arrangements her in sich geschlossene, durch die Produktion sehr gut in Szene gesetzte runde Sache.

Pünktlich zum 10-jährigen Bestehen haben sich MARIANA’S REST ihr schönstes Geschenk mit dem neuen Album “Auer” selbst gemacht. Ein Hammer Album!

Punkte: 9/10

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