ARTCH - Another Return To Church Hill


VÖ: 17.03.2023
(Hammerheart Records)

Style: Heavy Metal

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ARTCH

Mit Neuauflagen von Underground-Metalalben ist das immer ein zweischneidiges Schwert: Entweder stehen sie schon in der Tonträgersammlung bzw. sie müssen wenn sie fehlen im Bedarfsfall angeschafft werden oder man braucht sie nicht. Bei diesem via Hammerheart Records neu aufgelegten Undergroundjuwel, drehen wir gedanklich das Rad der Vergangenheit als sässen wir in einer Zeit Machine 35 Jahre bis in das Jahr 1988 zurück – hier könnt ihr ohne Zögern zugreifen!

Der einzige Grund, warum ARTCH nie größer wurden, liegt in der Tatsache, dass dieses Feld in den End80ern bereits zur Genüge abgegrasst war. IRON MAIDEN sind und bleiben einmalig! Selbiges gilt für TOKYO BLADE, JAG PANZER, RIOT V, ARMORED SAINT, JUDAS PRIEST und TT-QUICK. Das ändert jedoch nicht das Geringste an der Qualität dieser Hammerscheibe – ein Debüt mit dem die fünfköpfige Norwegercrew um Sänger Eric Hawk einen satten Treffer mitten ins Schwarze landen konnte, noch ehe sie überhaupt nur einigermaßen bekannt war! Verwunderlich daran: Norwegen ist musikalisch gesehen im Regelfall für Impulsgebende Black Metal-Scheiben bekannt.

Nach dem Spannung weckenden Intro „Conversio Prelude“, folgen im Grunde fast nur Hymnenhochkaräter. Angefangen vom durch Glockenschläge im Hintergrund begleiteten Titeltrack 'Another Return To Church Hill“, den treibenden zwischen Classic Heavy/Power Metal, furiosem Speed Metal und vereinzelt gar an der Thrashgrenze kratzenden Geschoss „Power To Man“, dem gegenüber steht das auf schleppendem JUDAS PRIEST-Riffundament mit IRON MAIDEN/TOKYO BLADE-Grooves stehende Sahnebonbon „Loaded“ in dessen Verlauf sich gar so manche Parallele zu schleppenderen DIO und RIOT (heute RIOT V) aufkommen lassenden Hard Rock-Groover „Sign Of The Crimson Storm“ offenbart. Hochmelodisch sentimental an der Gefühlsebene rührt die keineswegs kitschige hervorragend raumgreifend umgesetzte Powerhalbballade „Where I Go“, die je länger das Stück läuft, hochgradig Suchtgefahr auslösen kann. „Metal Life“ killt sofort mit dem ersten Riff, IRON MAIDEN kreuzen sich mit ARMORED SAINT/JAG PANZER, TT QUICK einschließlich TOKYO BLADE-lastiger Athletic Metal-Brücke, bis das gelobte Land „The Promised Land“ mächtig Tempo machend öfters den Blick gen JAG PANZER richtet und auch den Seitenblick zum Nachbarn Schweden in eine Zeit wirft, in der Glanztaten wie 'Metal Attack' von OVERDRIVE entstanden. Auch „Shoot To Kill“ besticht durch geballte Ladung Gitarrendynamik wobei dieses walzende Riff-Monster einschließlich kraftvoller Hintergroundbackgroundvocals reichlich genug ARMORED SAINT und TT-QUICK-Odeur verströmt. „Living In The Past“ kombiniert den Hymnenfaktor ARMORED SAINT/JAG PANZER mit kraftvoller Athletic TOKIO BLADE-Athletic. „Reincarnation“ wirbelt als wilder Bastard aus IRON MAIDEN, ARMORED SAINT, JAG PANZER, vereinzelt HELLOWEEN, JUDAS PRIESTvon kraftvollen Gangshouts umrahmt, das Gehör durcheinander.

Klassischer 80th Metal-Wahnsinn auf ein Konzeptalbum zu packen und es auch ein Stückweit mit eigener Stilnote zu versehen, ist ein Kunststück, das es nicht allzu oft gibt. Daneben müssen gar zeitlose Kultkapellen wie ARMORED SAINT/JAG PANZER/ RIOT V/TT QUICK, DIO, TOKYO BLADE und JUDAS PRIEST.

Was die Gitarristen-Front bestehend ausCat Andrew/Gill Neal hier aus dem Ärmel schüttelte waren serienweise Hochkaräter-Riffsalven und Leadgitarrenfeuer, verbunden mit rasanten Rhythmustempowechseln auf packend amtmosphärischem Songlevel. Dieses zeitlose Debüt nur auf IRON MAIDEN oder strickt der NWOBHM-zuzurechnen, würde dem Inhalt kaum ansatzweise gerecht, dafür schwimmen als Gegenpol mehrere ziemlich dicke US-Metal-Brocken darin herum. Nicht zu vergessen das herrliche den Inhalt perfekt abrundende Sci-Fi-Coverartwork. Was sie an diesem Schatz hatten, wurde der Norwegischen Band wohl später ziemlich bewusst, immer noch aktiv ist und auch Live-Konzerte gibt.

Fazit: Zeitloser Undergroundkult für unverrückbar treue 80er-Metal-Fans mit reichlich Goldene Blütezeit-Spirit, findet dieses fundamental erstklassige Debüt in jeder gut sortierten Heavy Metal-Tonträgersammlung seinen sicheren Platz. In Vergangenheit wie Gegenwart damals wie heute – hervorragender Tobak auf saustarkem Level von hoher Wertigkeit! 9/10

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