BUZZARD - Gambler


VÖ: 24.03.2023
(Relics From The Crypt)

Style: Heavy Metal/NWOBHM

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RELICS FROM THE CRYPT

Es gibt sie tatsächlich noch, jene Art Wiederveröffentlichungen vergessener Juwelen, deren Neuauflage lohnenswert ist. Mit dem einzigen Studiolongplay-Vinyldreher der belgischen Heavy Metalcombo BUZZARD, original erschienen bei Antler Records im Jahre 1984 wird ein kleines Stückchen Früh bis Mid80er-Undergroundmetal-Geschichte lebendig. Dafür gilt es dem Dying Victims Productons-Sublabel Relics From The Crypt zu danken. Auf zwei Demos (eines davon live) ließen BUZZARD ihr Debütalbum 'Gambler' folgen, um nach einem weiteren Demo (A Strange Gang) viel zu früh, die Segel zu streichen. Die Umstände waren wie so häufig Line Up Wechseln und Schicksalsschläge auf privater Ebene geschuldet, weshalb die Belgier nach knapp fünfjähriger

Umso feiner, wenn dieses Elixier aus frühem NWOBHM Marke RAVEN, MORE, BLITZKRIEG, TANK, DIAMOND HEAD, SATAN, JAGUAR, SAXON (sowie den wenn auch indirekt) der NWOBHM-zugezählten JUDAS PRIEST kreuzt, in nächster Zeit zu neuen Ehren kommt. Manche Parallelen zu deutschem Früh bis Mid80er-Undergroundkult Marke STORMWITCH finden sich ebenfalls. Das heroische Hochtonorgan von Hans Berten gibt allen Songs auf dem Zehntracker dessen Inhalt vielen unbekannt sein dürfte genug Individualwiedererkennungswert. Soundfetischisten mögen eventuell bemängeln, dass dieses Ding zu sehr nach Proberaum oder Demo klingt, dem bleibt locker entgegenzuhalten: Hey, solche Produktionen waren keine Seltenheit in den 80ern, sondern gehörten schlichtweg zum Standard – sie spiegeln damaligen Zeitgeist wieder. So gesehen zieht halbgares Genörgel auch gar nicht, stattdessen verwundert es nur. Um solche Alben zu mögen, empfiehlt es sich, knietief im Heavy Metal-Underground verwurzelt zu sein und ein dickes Faible für 70er/80er Hard Rock/Heavy Metal in sich tragen, um sich für die Übergangszeit zwischen Classic Hard Rock und Heavy Metal zu begeistern. Satte von der kultigen End 70er und Früh-80er-NWOBHM-Schule beeinflusste Hard n' Heavy Rocker Marke „Stone-Hard and Loud“, „We are Heavy Rockers“, „Save Me“ oder das von kernigen Riffs vorwärts getriebene Titelstück „Gambler“ haben auch fast 40 Jahre anno 2023 ihrem ungekünstelt rauen direkt aus dem Bauch kommenden Straßencharme bei behalten. So und gar keinen Deut anders geht Oldschool-Metal, um diesen oft verwendeten Begriff beim Namen zu nennen. „A Strange Gang“ zeigte schon 1984, was eine echte Speed n' Roll-Harke ist, nur ein Jahr, bevor Heavy Metal endgültig die Übergangszeit hinter sich gelassen hatte! Nach einem solch kantig rumpeligen Oldschool-Gitarrensound sehnen sich selbst gegenwärtig vier Dekaden später viele Combos, denen ihr Metal grundsätzlich so originalgetreu wie es im Prizip eigentlich nur geht, sein muss. Manche Parallelen zum legendären Schwedenstahl-Urgestein HEAVY LOAD blitzen ebenfalls hervor, was die Sache für eingefleischte NWOBHM- Fans wie Nostalgiker gleichermaßen interessant macht. „Midgnight Countess“ dockt im klassischen Heavy Metal an, „Nosferatu“ und „Woman Of Illusion“ lassen deftigen (Proto) Speed von der Kette. „Can't You See“ war jene Art klassischer Powerballade die im Gegensatz zu kitschiger ihren Blick auf Chartserfolg richtender Mainstreamplastiksauce nicht im Geringsten peinlich wirkt. Eingetütet in ein kultiges Coverartwork, dass auf späteren Heavy Metalalben in ähnlicher Form zu sehen war, bleibt folgendes...

Fazit: Nicht nur Nostalgikern wärmstens zu empfehlender Oldschool-Underground-Metal-Tobak, der bei NWOBHM-Fans im Underground offene Türen einrennen könnte. - Heavy Metal von der Basis, unzeitgemäß verwaschen produziert, der kein Gramm seines verrucht ehrlich rauen Charmes verloren hat. - Yeah! 8/10

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