MITCH RYDER - Georgia Drift

03 mitchryder

VÖ: 03.02.2023
(BuschFunk)

Genre: Blues

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MITCH RYDER

Der Barde gehört zu den ganz Langlebigen im Geschäft, schon zu Beginn der Sechziger zog er mit den DETROIT WHELLS umher und war dem Bluesboom voraus. Ein paar Mal zog sich MITCH RYDER zurück, der er fand immer wieder in die Spur, die einfach sein Leben bedeutet. Gerade hierzulande feierte er immer große Erfolge, spielte in den vergangenen zwanzig Jahren meist mit der Formation ENGERLING zusammen. Nun zog es ihn von seiner Heimat in Michigan in den Süden nach Georgia, was seinem ersten Studioalbum seit mehr als zehn Jahren den Titel gab.

Verzichtet wurde auch auf seine langjährige Begleitband, Ryder suchte sein Heil in den Südstaaten, was das Ergebnis vielleicht auch authentischer ausfallen ließ. Dass er auf die Zielgerade seiner Karriere einbiegt ist dem Opener „Jack“ anzuhören. Mit brüchiger Stimme singt er lediglich vom Piano und dezenten Streichern begleitet mit viel Gefühl und Intensität. „Georgia Drift“ ist sicher kein Album der großen Töne, selbst für den Blues-Sektor ist es noch sehr zurückhaltend intoniert und arrangiert, erst ziemlich am Ende nähert er sich in „Soul“ etwas dem Rock an.

Soul ist da schon eher das Stichwort, wie in „Hate“ nachzuhören, die Licks sind sanft gespielt, die Akustische ist teilweise mehr als nur Hintergrund. Neben dem coolen mehrstimmigen Refrain lässt auch der coole Swing aufhorchen. Jener nähert sich in „Naked“ noch mehr SANTANA an, welches das Latino-Flair mit Percussionklängen noch mehr ausbaut. Fast im Gospel kommen die Backgroundchöre an, nur um dieser Spielart in „Lord“ gänzlich die Oberhand zu gewähren. Ein paar Tupfer von Harmonika und Piano genügen, um eine warme Atmosphäre zu erzeugen.

Überhaupt ist alles sehr spartanisch ausgeführt, die Töne kommen nur, wenn sie wirklich benötigt werden, dafür sind sie dann punktgenau gesetzt. Am grandiosesten bringt man dies bei „Old“ auf Platte, wo der Herr auch lyrisch schon sein Leben reflektiert. Wunderbar wie sich die bluesigen Gitarren mit dem leicht jazzigen Piano verbinden und dem Gesang einen schönen Teppich ausbreiten.
Richtig in die Tiefe geht der gute Mitch in Liedern wie „Words“, wo er zu ganz sanften Schwingungen fast flehend intoniert. Hier steht eindeutig das Feeling im Vordergrund, das aus einfachen Kompositionen wahre Kleinode zaubert. Die melancholische Grundstimmung wird nur von „Wind“ aufgebrochen, vom dem etwas West Coast-Esprit ausgeht. Vielleicht sein letztes Album, dafür hat er all seine Erfahrung in die Waagschale geworfen.

7,5 / 10

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