MOJO BLIZZARD - The Evil Crown
VÖ: Bereits erschienen
(7 Hard/ZYX)
Style: Epic Doom/Stoner Metal
Homempage:
MOJO BLIZZARD
Wirbelten MOJO BLIZZARD bereits mit ihrer 2020 beim Kleinlabel Bluebird erschienenen erschienen Debüt-EP 'Lost in Space II' gehörigen Staub innerhalb der Stoner-Doom und Classic Metal-Szene auf, wird nun gewaltig aufgetischt, wofür es drei Jahre Wartezeit bedurfte. Angeführt vom prägenden Organ des bei IRONY, NICK HELLFORT und DOMAIN sowie u. a. ehemals auch bei STORMHUNTER, TOKYO BLADE und SUBHUMAN aktiven Sängers Nicolaj Ruhnow lässt der Baden-Württemberg-Fünfer MOJO BLIZZARD erneut eine deftige Ladung Stoner Metal auf die Fangemeinde los, wobei der Begriff 'Stoner Metal' im Prinzip lediglich eine Grenzmarkierung von mehreren auf 'The Evil Crown' darstellt.
Musikalisch bewegen sich MOJO BLIZZARD nicht ausnahmslos in Stoner-Gefilden, deren vielfältiges Einflussspetrum weit über Stoner-Metal hinaus reicht.Veränderungen kommen für die Badener Fünferbande nicht in Frage, das macht der griffig groove rockende Knaller „I won't Change“ sofort unmissverständlich klar, geballte Heavyness trifft lockeren easy Goin' Groove und killende Heavyness. Track zwei, „Never Wanted“ rockt unwiderstehlich in 70er Hard Rock und 80er Heavy Metal-Manier mit gesunder Portion Epic veredelt durch kräftigen Hauch im Spannungsfeld der Früh 80er-BLACK SABBATH-Ära mit Ronnie James Dio, auch JUDAS PRIEST in 70er Jahre Gewandung schälen sich da mehr als einmal heraus. Dennis Keller/Frank Hallok harmonieren als harmonisch eingespieltes Gitarrenduo hervorragend. Erdig riffende Gitarren, denen es nicht an feinen Leadsolofinessen mangelt, ein kraftvolles Schlagzeug, sowie aggressiv bissig heroisch zugleich gearteter Gesang treffen sich im Spannungsfeld von kantigem Hard Rock und griffig ins Gehör laufenden Heavy Metal. „Something“ beginnt zunächst leicht doomlastig, treibt den Epicfaktor samt beschwörerischem Hochtongesang auf die Spitze, JUDAS PRIEST, RAINBOW, JAG PANZER und BLACK SABBATH führen zusammen einen euphorischen Veitstanz auf. Die Rhythmusfraktion bestehend aus Bassist Nino Hofmann, dessen flexibel gestaltete Bassläufe in Kombination zu Mauro Welfens kraftvoller Schlagzeugarbeit stehen, geben dem Song reichlich Würze. Mannschaftsdienliche Gitarrenvibes runden die feine Songperle wohltuend ab.
Den Stonerrocker in Reinstahlkultur auf 'The Evil Crown' gibt das von mächtig rollenden Riffwänden vorwärtsgetriebene „The Coward“, melodischer fühlt sich der auf eingängigen Riffs basierende weitaus dramaturgischere Rocker „Family Affair“ an, wobei neben packender Rhythmusarbeit, der in opulenten Sphärendimensionen schwebende manchmal sogar vereinzelt Eric Adams/Bernie Shaw-Regionen touchierende Gesang von Nicolaj Ruhnow besonders herausragt. Deutliche NWOBHM-Einflüsse zeigt „Mother Mary“ auf, deren Schnittmenge sich im ungefähren Feld zwischen WITCHFINDER GENERAL-Dynamik, indirekt der NWOBHM zurechenbaren JUDAS PRIEST und im Stile der Heavy Metal-Urväter BLACK SABBATH liegender Heavyness einpendelt, dem ein anschließend weitaus mehr in KYUSS-Stonergefilden ackerndes „Psycho Dance“ gegenüber steht. Für tonnschwer doomigen in Richtung CANDLEMASS deutenden Ausklang sorgt der Titeltrack 'The Evil Crown' akustische Gitarre sorgt zwischendurch mit sanften in andere Dimensionen gleiten lassenden Sphären-Klängen für entspannte Gefühlsmassage, wodurch der Song intensiv tiefgreifendes Potential entfaltet, das in schaurig-proggige nahezu Horrorlastige Stimmung umschlägt, ehe im Schlußfinale abermals pfundschwer doomig die Wassermassen gepflügt werden.
Fazit: The Evil Crown ist ein Fest für Hard n' Heavy Metalfans die nicht genug von der experimentiellen 70er und goldenen 80er-Ära bekommen. - Spannungsvoll episch, gewaltig majestätisch und mit jeder Note berauschend! 9/10