ENSLAVED - Heimdal


VÖ: 03.03.2023
(Nuclear Blast)

Style: Progressive Viking Black Metal

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ENSLAVED

Schon seit mehreren Alben haben sich ENSLAVED zur Progressive Viking Metal combo entwickelt, die sich genug Freiraum lässt, andere Facetten mit einzuweben. Daran lässt das sechzehnte Studioalbum der Norweger um die Bandköpfe Ivar Bjørnson und Grutle Kjellson überhaupt gar keinen Zweifel aufkommen.

Das neue schlicht 'Heimdal' betitelte Studioalbum handelt vom gleichnamigen auf der Regenbogenbrücke stehenden Wächter, der die Pforte nach Asgard bewacht. Zum Auftakt bläst WARDRUNA-Bandmitglied Eilif Gundarsen ins Horn, der mystische diverse Haken schlagende Aufbruch in unbekannte Regionen gleicht einer Wanderung bei deren Verlauf der Protagonist nie so recht weiß, was ihn erwartet. Elektronische Leadgitarrenströme, Rifferuptionen, klassischer Heavy Metal-Versatz und harrsche Blackmetalschlagseite verbinden sich nahtlos übergehend zu einer aberwitzigen zeitweise chaotischen Mischung. „Congelia“ verbindet raue Züge nordischer Wikigermythologie mit garstigem Black Metal.

Hammondorgel, Blechbläser, Keyboards und Gitarren erzeugen eine phasenweise synthetische teils Atmosphärensuppe mit psychedelisch keineswegs zu unterschätzender Tiefenwirkung einschließlich heroischer Passagen. Mit letzt genannter Färbung eröffnet auch „Forest Dweller“, hier wird’s dann stellenweise sanft mystisch, Klarer Gesang öffnet das Tor zu anderen Welten, wobei sich das Ohr hierbei schon ein wenig an DEAD CAN DANCE erinnert fühlt, ehe sich das Black Metalbeast harrsch dazwischen schaltet um sich mit Progressiv Spielerei zu umgeben, so geht es im Wechseltakt weiter. So schön mythologische Soundlabyrinthe mit spirituellem Tiefgang auch sein mögen, läuft das Ohr des öfteren Gefahr sich darin zu verlieren. Hier wäre es angebracht öfters auch den Gegenpol dafür zu schaffen, der an einigen Stellen wo es in Verspieltheit ausartet, schlichtweg fehlt. Kann man durchaus toll finden, doch irgendwann ist es damit auch genug. „The Eternal Sea“ groovt im klassischen Heavy Metalstil, einschließlich klarer Gesangspassagen, vereinzelt wird auf's Tempo gedrückt. Zu „Caravans To The Outer Worlds“ kreist unabhängig Hintergrundgesang und kleinerer Progressive-Stilwechsel über weite Strecken amtlich der brutale Black Metal-Knüppel. Einer Sprechpassage schließen sich den Härtegrad steigernde Riffs an, ehe der Titeltrack 'Heimdal' völlig aus dem Rahmen fallend, klassische Metalgrooves gepackt in dichtes Klargesangs-Hymnenflair offenbart.

In der Gesamtmenge betrachtet geht 'Heimdal' als kein schlechtes Album, ebenso wenig als vollständige Weiterentwicklung durch, sondern hält den bisherigen Standard allem voran den der letzten fünf Vorgängeralben 'Axioma Ethica Odini', 'Ritiir', 'In Times', 'E' und 'Utgard' aufrecht. Ein würdiges Folgewerk, dass dem treu ergebenen ENSLAVED-Fankreis gefallen wird.

Fazit: Heimdal setzt konsequent den Weg fort, wo die fünf Vorgängeralben endeten. 8,2/10

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