FAIRYTALE - Army Of Ghosts
VÖ: 24.02.2023
(Pure Steel Records)
Style: NWOBHM
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FAIRYTALE
Das dritte Album des im Millenniumsjahr 2000 gegründeten Recklinghäuser Fünfers FAIRYTALE steht zur Rezi und ich bin sehr gespannt, was sich auf dem brandneuen Longplayer der Ruhrpöttler tut. FAIRYTALE erzählen keine Märchen... auch wenn sich das zunächst so anhören mag, sondern würzen ihren klassischen auf NWOBHM-Fundament wurzelnden mit Teutonenstahlanstrich ergänzten Oldschool-Metal mit zur ausgewählten Thematik passenden Horrorsequenzen. Das wird schon beim Blick auf's Albumcoverartwork deutlich und welchen Heavy Metalfan, Horrorfilm-Klassikern mag, fällt da nicht sogleich der 1986er-Genre-Klassiker 'The Fog – Nebel des Grauens' ein? Ähnlich wie schon bei den im Doom-Sektor aktiven LORD VIGO diente John Carpenter's Horrorfilm als Inspiration für 'Army Of Ghosts'. FAIRYTALE beziehen sich allerdings nicht nur darauf, weiterer Horrorfilmklassikerstoff aus 'House Of Wax' und 'Shocker' wurde verarbeitet.
Nach dem Intro „The Altered“ mit dem von kompakten Riffbreitseiten eröffnenden Titelsong „Army Of Ghosts“ sticht das Piratenschiff mit kraftvoll im Wind geblähten Segeln erneut in See. Genauso knackig wie im steilen Auftakt dringt „Voices of The Inside“ inklusive heroischer Hintergrundchöre unwiderstehlich tief ins Ohr, „1428“ schließt sich als heroisch stampfender Track nach bewährtem Strickmuster an, wobei der Hauptgesang von garstiger Zweitstimme unterstützt das Spannungsmoment geschickt wirken lässt. FAIRYTALE-Sänger Carsten Hille setzt mit feinem erstklassig hellem Klartongesang reichlich Akzente, entpuppt sich als echte Alternative zu HELLOWEEN-Ausnahmetenor Michael Kiske. Bandgründer Colin Büttner und Stefan 'Absorber' Klempnauer bilden eine jederzeit druckvolle Gitarrenwand einschließlich zugehöriger Leadsoli, während Bassist Hendrik Klahold der in Schlagzeuger Fabius Farkus einen harmonischen Schlagzeuger als Rhythmuspartner hinter sich weiß, ein sicheres Fundament unter alle Songs legen.
Ausgerechnet der längste Albumtrack „Possessed“ entwickelt sich als Faustreißer mit heroischer Brücke. „Elizabeth Dane“ lautet der Name des Schiffs aus dem Horrorfilmklassiker 'The Fog' Nebel des Grauens' dem der spannende Groover gewidmet ist. „Waxwork“ geht fließend ins Ohr wie heiß geformtes Wachs, „Horace P“ frisst sich mit Hymnenohrwurmgesängen unwiderstehlich ins Gehör, um eventuelle Risiken zu vermeiden wurde des Serienkillers Nachname Pinker aus dem 1989er Horrorfilm 'Shocker' zu dessen Inhalt u. a. MEGADETH ein hervorragend umgesetztes Cover des ALICE COOPER-Klassikers 'No More Mr. Nice Guy' beisteuerten um Komplikationen zu vermeiden mit 'P'. abgekürzt, während „Alive“ knapp mehr als 41 Minuten Gesamtspielzeit gelungen beendet. Alle Achtung, was FAIRYTALE hier vorlegen, und zwar mit jeder Note ungeschliffener Heavy Metal in Reinstahlkultur ohne irgendwelche Power-, Speed-, Thrash-Zusätze, derer es bei diesen acht geradlinig röhrenden Tracks überhaupt nicht bedarf.
Fazit: Knackfettes Classic Heavy Metal Manifest für auf NWOBHM gewürzt mit sattem Teutonenstahl abfahrende Kuttenträgerschaft zwischen ACCEPT, VICTORY und HELLOWEEN. - FAIRYTALE wissen wie's geht. - Saustarker Tobak! 8,5/10.