WIG WAM - "It`s Hard To Be A Rock`n Roller"

VÖ: 18.11.05
(Napalm Records)

Homepage:
www.wigwamband.com/

Der Eurovision Songcontest  war für den deutschen Beitrag, wie eigentlich die letzten Jahre, mal wieder ein Debakel hoch zehn. Logisch, wenn da Pseudo Sülzmusiker mit so gut wie keiner Ausstrahlung agieren. Ein Highlight dieser Veranstaltung und ein AHA-Effekt waren auf jeden Fall die norwegischen Glam Rocker von Wig Wam, die nicht nur einige Plätze besser als Deutschland waren, sondern auch mit der Single „In My Dreams“ in Rumänien, Island und in ihrem Heimatland auf Platz 1 der Charts gestürmt sind und in Norwegen sogar Platinstatus erreichten.

Nun liegt das komplette Album der Rockformation vor und das Quartett lässt im positiven Sinn kein Klischee des melodischen Rock außen vor. Alleine die Namen - Sänger Glam, Gitarrist Teeny, Basser Flash und Drummer Sporty - sprechen eine deutliche Sprache. Musikalisch ist das Werk der Nordmänner richtig „glammig“ inspiriert, man kann sich das etwa so vorstellen, als würden die Amis Poison heute noch ihren Melodic Hardrock zelebrieren. Das Album beginnt gleich mit der Hitnummer „In My Dreams“, danach kommt mit dem Titelstück eine richtige Mitgrölhymne. Mit „Bless The Night“ kommen die Jungs mit einer begeisternden Hardrock Nummer an, die voller Gefühl und melodischen Melodiebögen gespickt ist. „I Turn To You“ ist eine rockige Coverversion von einem bekannten Popsternchen und gefällt mir in der Wig Wam Version um einiges besser als das Original, hier kommt richtige Party Stimmung auf und hier wird so manches Bierchen mehr geköpft. Mit der Halbballade „Out Of Time“ zeigt sich Sänger Glam vor der romantischen Seite und seine Stimme ist warm und voller Gefühl. Ein wenig an Joan Jett erinnert mich mit der Songstruktur der Track „Mine All Mine“, für ein Lichtermeer aus Feuerzeugen ist die romantische Ballade „Tell Me Where To Go“ wie geschaffen. Teeny ist ein begnadeter Gitarrist, das beweist er uns eindrucksvoll bei dem Track „Erection“, wo er sein geiles Soli auf die begeisterten Ohren der Fans loslässt. „The Best Song In The World“ ist wieder so ein richtiger Party Kracher und „A Long Way To Go“ ist von seiner Songstruktur schon fast was für Westernhelden. Dann geben uns Wig Wam noch eine Zugabe der besonderen Art - „Dschinghis Khan“ wird von den Skandinaviern in rockigem Gewand und englischer Sprache vom Stapel gelassen. Richtig lustig und locker, wie da noch ein Bier mehr in die Birne geht, Party on. Dazu gesellen sich mit „Bless The Night“ und „Hard To Be A Rock’n Roller“ noch zwei Videoclips, die richtig klischeehaft, aber trotzdem cool sind.

Die Scheibe ist auf jeden Fall eine Bereicherung für die Szene und darf auf keiner Fete fehlen.