SNOWY SHAW - This Is Heavy Metal, Plain & Simple


VÖ: Bereits erschienen
(Eigenproduktion)

Style: Hard Rock/Heavy Metal

Homepage:
SNOWY SHAW

SNOWY SHAW ist ein Multiinstrumentalist aus Schweden, der schon in diversen Bands aushalf u. a. bei KING DIAMOND/MERCYFUL FATE oder SABATON hinter der Schießbude saß und als Bassist auch schon Black Metalcombos wie DIMMU BORGIR als Bassist am Tieftöner aushalf. Nun kommtt das zweite Studioalbum des fleißigen Workaholiks Tommie Mike Christer Helgesson wie er mit bürgerlichem Namen richtig heißt, auf den Rezi-Tisch. 'This Is Heavy Metal, Plain & Simple' lautet der Albumtitel des umfassenden Gesamtwerks, des ebenfalls bei SOCIAL DISORDER/MAD ARCHITEKT mitarbeitenden Arbeitstieres.

Dass er zahlreich Freunde und Bekannte aus dem Hard n' Heavy Musikbusiness für sich gewinnen konnte, wundert nicht, schließlich hat er auch als Live-Musiker on Stage für die Symphonic Metal Institution THERION oder einen Stadtionact wie SABATON bewährt. Um ein wirklich neues Album handelt es sich dabei nicht, sondern um Songs, die seit geraumer Zeit auf Halde lagen und nach beendeter Produktion auf den Markt gebracht werden. Sowivel zur Enstehung der Scheibe, die bereits im letzten Jahr zu Weihnachten 2022 erschien und frisch bei mir eintraf.
Zahlreiche zunächst schon als Single veröffentlichten Songs wurden auf 'This Is Heavy Metal Plain & Simple' als gesammelte Collection erfasst und gepresst.

So einfach, wie Mr. Shaw das ganze gern hätte, funktioniert es dann allerdings doch nicht wirklich auf 'This is Heavy Metal, Plain & Simple', ist nicht alles Gold, was glänzt. Da vieles reichlich durcheinander gewirbelt wirkt, verliert es irgendwann gewaltig an Reiz, obwohl sich auch so manche Perle darauf wieder findet. Der gewichtige Faktor, dass nicht jeder Gesangsstil unbedingt jedem liegt, sollte bei der Rezession dieser Scheibe mitunter ebenso deutlich Berücksichtigung finden. Zum einen stechen die Roots der KING DIAMOND/MERCYFUL FATE-Vergangenheit öfters hervor, zum anderen ist es die Balance zwischen diversen Stilen, die den Zugang nicht immer erleichtert, zumal einiges recht konfus wirkt.

Steigt der fast wie eine Mischung aus Horror Metal und Thrasher aufgefüllt durch diverse andere Stile (Industrial usw.) wirkende Knaller „Black Blood“ (von Björn Strid mit deftigem Shouting bekranzt) mit chaotischen Übergängen ein und verzettelt sich im weiteren Verlauf in belanglosem Stilmixversatzgeschwurbel macht es „The Heydays“ schon wesentlich besser, Gus G. Tobt sich mit kernigen im Ohr hängen bleibenden Riffs und feinen Soli nach allen Regeln der Kunst an der Sechssaitigen aus ein RAMONES-Gedächtnisrefrain sorgt für Auflockerung, auch Glam Rockanteile im Stile von ALICE COOPER oder Sleaze Hard Rock (GUNS N' ROSES) kommen durch. Da geht der Daumen gleich mal nach oben. Der eigenwillige fast bei jedem Stück präsente zumindest phasenweise an Axl W. Rose erinnernde Gesang von Initiator Snowy Shaw selbst hingegen passt leider nicht überall. Fast durchgehend wechselhaft in Sachen Klasse und Masse präsentiert sich das Gesamtwerk von Anfang bis Ende.

Zu den Highlights zählen für mich „Of Hell and Fire“ sowie die Hard Rock-Hymne „Tell Me, Tell Me“ mit klassischem GUNS N'ROSES/(ZODIAC MINDWARP & THE LOVE REACTION-Anteil, der fast wie im Piratenkorsett gewandet wirkende Rocker „Devil's Child“, auch die stellenweise Gänsehaut entfachende Stadion-Hardrockhymne '“The End of an Era“ mit variabler Gesangsfacette durch den All-Star Choir am Ende NAZARETH-artig ausklingend, weiß zu gefallen. „Gladiator“ besitzt dann endlich mal genügend Wumms und Vorwärtsdrive, den eine mit kraftvollen Riffs besetzte Nummer mit Spannung Tempowechseln, explodierendem Leadsoli und Sprechpassage braucht. Der knackige vom Riffrock-Groover zum Horror Metal-Inferno ausartende Brecher „We Are Dinosaurs“ schließt sich dem Reigen der besseren Stücke an. Hier zeigt Mr. SHAW mal was er so alles kann und dass Hard Rock durchaus kreativ, eigensinnig und lebhafte Facetten beinhaltet. „Every Generation Needs A Youth Revolution“ zeigt sich als 8:33 Minuten Opus zwischen brachialem Dark/Blackmetallisch-futuristischen sich mit epischem Touch verbindenden durch Pianoklänge aufgelockerten Gewand. „Zero Fucks Given“ aus der Hand von JEFF LOOMIS tritt zum Schluß trotz schräger Regae meets Epic Metal, heroische JUDAS PRIEST und wird am Ende zum Heavy Metal-Sturm.

Irgendwo zwischen Licht und Schatten bewegt sich das Guitarmageddon, wo mehrere Saitenvirtuosen ihre Qualitäten unter Beweis stellen.

wenig angetan bin ich u. a. von bereits erwähntem Stilmischgemüsegarten „Black Blood“, „Weekend Warriors“, dem schwachen und leider fast bedeutungslosen MERCYFUL FATE-Aufguss „If I was King For A Day“, der von Gitarrist Andy La Rocque durch feine Soliarbeit vor dem Absturz bewahrt wird. „Metallicus Tinnitus Satanicus“ entpuppt sich als auf Modern-Industrial kombiniert mit Thrash, Backgroundvocals abrupter Classic Powermetalbank und heroischen Singalongs, der gesamte Track wirkt stellenweise heftig konfus, „Lost Song“ beginnt im Western-Singer Songwriter-Style und ist viel zu kurz geraten, es erweckt den Anschein als wären dem Initiator Lust und Ideen ausgegangen.

Im Endeffekt gibt dieses Album schon interessanten Einblick in das vielfältige Schaffen von SNOWY SHAW alias Tommie Mike Christer Helgesson. Siebzehn Songs hintereinander sind ja nun wahrlich kein Pappenstiel, da war jemand fleißig, hat sich Mühe gegeben, weshalb trotz ebenso viel Füllmaterial einige Perlen darauf befinden, die den Gesamtrelease als wohltuender Ausgleich vor dem Absturz retten.

Fazit: Vielseitig mit Höhen und Tiefen, auf der einen Seite mit klarer Linie auf der anderen im Feld undurchsichtiger Konfusion versinkend. Zwiespältig. 6/10

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