LITTLE VILLAINS - Battle Of Britain


VÖ: Bereits erschienen
(Sliptrick Records)

Style: Classic Hard Rock/Heavy Metal

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LITTLE VILLAINS

Wovon der Albumtitel 'Battle Of Britain' handelt sollte klar sein, - die Schlacht um England, entsprechend flott geht’s beim Einflug der 'Messerschmitt' zur Sache. Gut und schön, wenn das Infoblatt mit der Anpreisung der Band zur Abwechslung mal richtig liegt. „Laut, Hard und Heavy“ sind LITTLE VILLAINS allemal, wie sich bestätigt. Größte Schwäche der Mischung aus klassischem 70er Hardrock mit Blickrichtung MOTÖRHEAD und Heavy Metal im Zuge von IRON MAIDEN, DIAMOND HEAD, ANGELWITCH und Konsorten ist der harmlose Gesang, das ist zu heroisch und bei aller Liebe für krachend harten Rock n' Roll bei passend verwaschenem Produktionsraster gelinde gesagt stellenweise zu seicht. Wo bleibt die gesunde Portion Dreck in der Stimme eines Lemmy Kilmister, Bon Scott oder ähnlich gearteter Kollegschaft ? um solche Nummern wie „Crying Out For More“, „Butcher Bird“, mit entsprechend viel Kratzigkeit in der Stimme zu veredeln. Bei aller Gitarrenpower mit locker schrammelnden Grooves fehlt es öfters an der nötigen Durschlagskraft, obwohl das Quartett sein Handwerk ordentlich ausübt, läuft das Songmaterial nicht wie zunächst erhofft, rein. Und ne dreckige Schippe erdiger Blues gemischt mit early MAIDEN-Vibes darf ebenso wenig fehlen („In His Blood“) spätestens wenn der Gesang einsetzt, ist es endgültig vorbei.

Bedauernswert, dass die zunächst von kräftig arschtretender Punk-Schlagseite flankierten MOTÖRHEAD-Roots nicht öfter mal so durchscheinen wie bei „Words Of Insanity“, verstehe einer, was der heroische Brückenpart in dem Stück zu suchen hat (?!?) das in seiner Basis überhaupt nicht darauf ausgelegt ist, ehe danach bis zum Anschlag Vollgas gegeben wird. Warum nicht durchweg am Stück? Hätte hier weitaus mehr Sinn ergeben. Gute Ideen sind bei dem Trio vorhanden, insgesamt liebäugelt das Album trotz öfters die Muskeln spielen lassenden Rock-Vibes zu sehr mit dickem Anstrich Raffinesse, deren Pfiffigkeit statt cool zu wirken ins extreme Chaos abgleitend das Songmaterial kräftig ausbremst. Kurios, denn dass die Truppe etwas kann, zeigt sie beim von Ohrwurmhitpotential beseelten Hymnenbreaker „Watching You“ und immerhin deutet es sich bei schon erwähntem „Words Of Insanity“ mehr als dezent an, einzig der umpassende Chaos Part verdirbt zeitweise das aufgebaute Feeling wenn es wieder in den Abtörn Modus zu Driften beginnt. Auch „Spitfire“ zeigt am Ende mit irgendwo zwischen MOTÖRHEAD/MISSFITS liegender Deutlichkeit, was mit mehr Konzentration auf's Wesentliche möglich wäre. Wieso allzu oft ins Chaos gleiten statt konsequent die Linie zu halten? Es würde sich empfehlen, zumal 35 Minuten für ein Longplayalbum fast schon etwas kurz geraten sind, genau deshalb sollte der Qualitätsfaktor im Songaufbau schon ausgleichend genug wirken, um sich für höhere Bewertungsregionen zu qualifizieren.

Fazit: Handwerklich ok, fehlt hier oft der letztlich entscheidende Kick. Schade.6/10