CONDENADOS - El Camino de la Serpiente


VÖ: 10.02.2023
(Evil Confrontation Records)

Style: Heavy Rock/Doom

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CONDENADOS

Was lässt ein Album wie 'El Camino de la Serpiente' wohl erwarten? Lassen wir uns einfach mal überraschen. Ein Intro („Alma Podrida“) eröffnet über drei Minuten dunkeldüster atmosphärisch beklemmend auf entsprechendem Stimmungslevel. Danach serviert das Südamerikaner Duo CONDENADOS einen bunten Cocktail aus Heavy Rock und Doom. Dabei geht es unter anderem geht es in Richtung SAINT VITUS/COUNT RAVEN (siehe in der Bandserenade „Condenados“,) satte obgleich sich ähnelnde Heavy Rocker „El Diablo“ und „Jinete Acido“, gibt’s auch. „Mi Maldiction“ tendiert in Richtung COUNT RAVEN (mit eingestreutem Gelächter wie es OZZY zu goldenen BLACK SABBATH-Zeiten zelebrierte, zumal die Gitarre deutlich an die Institution erinnert, womit wir bei den guten alten BLACK SABBATH angelangt sind, ehe in „El Carro Y la Torre“ ein richtig schleppender Doomstampfer folgt, während „En El Templo“ danach kräftig am Temporad dreht. Alles gleichbleibend? Von wegen!

Klar, dass es nicht immer einfach ist, der südamerikanischen Sprache zu folgen, die sich den Songs im Sinne der Sache ordentlich anpasst. Wenn jemand meint, das würde alles gleich klingen bzw. es wäre halbgar hat derjenige sich diese Scheibe nicht vollständig angehört oder intensiv mit dem Silberling beschäftigt. Ebensowenig zieht das Argument es klänge wie nach Proberaum. Natürlich tut es das! Wo nehmen Bands denn ihre Alben auf, wenn nicht im Proberaum? Ok, im Tonstudio für die Feinheiten, doch dieser bedarf es bei CONDENANOS nicht, weil die Musik direkt aus dem Bauch kommend auf ästhetische Schönspielerei verzichtet. Auf 'El Camine de la Serpiente' bestimmen nicht die zwei P's das weder Professionalität geschweige Perfektion das Gesamtbild aller Songs, wie es im Proggressive-Bereich der Fall ist, sondern unbändige Leidenschaft für die beste Musik der Welt. Die ist beim Südamerikaner-Duo CONDENADOS vorhanden.

Der Titeltrack klingt wie ein Versatzstück von Passagen die man als Doomfan hinreichend zur Genüge kennt, im spritzig nach vorn gehenden gleich am Start das Timing verfehlenden Groover „Tierra del Cementierro“ wird ersichtlich, dass Spielfehler bei der Produktion bewusst in Kauf genommen wurden, was in diesem Fall nicht allzu sehr ins Gewicht fällt, weil die größere Songanzahl überzeugt. CONDENADOS sind weder eine Prog-Combo, noch Symphonischer Powermetal, sondern rocken geradlinig dreckig heavy doomend räudig mit Ecken und Kanten, können dabei bewusst auf künstliches Geschwurbel verzichten, was die Musik des Südamerikaner-Duos umso authentisch ehrlicher macht. Enough said. It's Only simply fuckin' Rock n' Roll!

Fazit: Vielseitiges Gebräu aus Heavy Stoner Rock-Doom Metal, dass durchaus einen sicheren Reinhörtipp wert ist. - Cool! 7/10