REXORIA - Imperial Dawn


VÖ: 03.02.2023
(Black Lodge Records)

Style: Melodic Heavy/Power Metal

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REXORIA

Auf 'Queen Of Light' und 'Icebreaker' folgt das dritte Album der seit 2016 aktiven schwedischen Melodic Power Metalhopefuls REXORIA. Ohne Erwartungen ans Review herangehend, bin ich je länger das Ding rotiert, umso überraschter, dass es wirklich noch Bands auf dem Sektor gibt, die es schaffen solche Musik zwar nicht vollständig doch weitestgehend kitschfrei ohne nerviges über Sechs Minuten und mehr gedehntes Synthieplastikpop-Geschwurbel zu produzieren. Dafür halten sich lediglich knapp 35 Minuten Gesamtspielzeit in erstaunlich kurzem Rahmen.

Was auf obig erwähnten Vorgängeralben denen zwei EP's 'Moments Of Insanity' und 'The World Unknown' voraus gingen, begann, wurde nun auf dem Drittling „Imperial Dawn“ konsequentermaßen weiter entwickelt, an erforderlicher Stelle ausgebaut und perfektioniert. Spätestens mit 'Imperial Dawn' dürften REXORIA zu den Genre-Topdinos auf dem Melodic Bombast Heavy/Power Metal-Sektor aufschließen, deren drittes Studioalbum zeigt, was in ihnen steckt und eventuell zukünftig noch möglich ist.

„Paradigm“ rockt zum Auftakt gleich mal exzessiv kernig inklusive treibender Temposteigerung und erweist sich als echte Hymne und Kampfansage für's Genre, danach tritt „The New Revolution“ setzt auf fließendes Tempo und reizt emotions behaftet sphärenlastige Momente geschickt mit Powerspeedattacken harmonierend aus. Dass es nicht permanent schnell sondern auch mal temporeduziert bombastisch groovend geht, denn gerade daran offenbart sich der Qualitätsfaktor von 'Imperial Dawn' erst recht, demonstriert „Devious Desire“, imposant, ehe „Rage and Madness“ wieder mächtig auf's Tempo drückt. Da funktioniert auch die zwischen Ballade, Stampfer und Heavy Metal stehende von einprägsamen catchy Refrains verzierte Faustreckhithymne „Fading Rose“ problemfrei. „Light Up The Sky“ röhrt als stampfender Hymnenbrecher mit enorm Hitpotential aus den Boxen, ohne sich irgendwelcher halbgaren PseudoTrends anzubiedern, sondern geht direkt nach vorne: Melodisch, voluminös rockig, packend auf den Punkt gebracht direkt mit rasanten Rhythmustempowechseln, zackigen Riffs und stampfenden Grooves.

Fließende Melodien, packende Rhythmustempowechsel, satte Groovelines und Frida Ohlin mit ihrem leidenschaftlich kraftvollen Klargesang, der allen Stücken die Krone aufsetzt, machen dieses Album für's angestrebte Fanklientel zur Pflichtlektüre. 'Imperial Dawn' ist eines der Alben die zeigen, dass nicht immer alles im überlaufenen Melodic Powermetal-Genre nach 0/8/15-Reissbrettverfahren klingen muss, um qualitativ auf Höhe der Zeit zu sein. Dafür gibt es mindestens vier Günde: Erstens, weil das Keyboard nie zu dominant eingesetzte Keyboard mannschaftsdienlich klingt; zweitens, das herausragende Stimmvolumen von Frida Ohlin, viele irgendwo im Mittelfeld hängen gebliebene Kapellen wünschen sich insgeheim eine solche Frontfrau mit derart prägendem Organ in Reihen, drittens werden die Songs nie zu sehr in Überlänge aufgepumpt, kommen direkt auf den Punkt, schaffen das für melodischen Bombast Heavy/Power Metal stets geradezu erforderliche Atmosphärenlevel in die Herzen ihrer Fangemeinde zu transportieren, viertens: Die Balance zwischen Temporeduzierung/-steigerung und das gelungene Wechselspiel zwischen atmosphärischen Parts und knackiger Heavyness. Auch der stellenweise schon etwas nervigen Keyboardkleister fahrende Rocker „Set Me On Fire“ zeigt, dass REXORIA viel in ihrem Genre auf der Pfanne haben. Bei einer Hymne wie „Horizon“ wäre sogar ein Gesangs-Duett zwischen Frida Ohlin mit BLIND GUARDIAN-Stimmbandästhet Hansi Kürsch vorstellbar „Crushing For More“ geht gleich mal abgeht wie eine Rakete, um nach bewährtem Schema zu röhren, dem sich mit „Enchanted Island“ das spannende Ende der Reise anschließt.

Fazit: Stimmungsvoller Melodic-Bombast-Power Metal auf überraschend starkem Qualitätslevel im Schnittmengenfeld früher BATTLE BEAST, UNLEASH THE ARCHERS, NIGHTWISH und AMARANTHE, der seine Anhängerschaft dauerhaft in Verzückung setzend, auch beinharten Oldschool Metallern wie mir gehörig Respekt abringt. - So wird’s gemacht! 8/10

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