IRON WALRUS - Tales Never Told


VÖ: 27.01.2022
(Apostasy Records)

Style: Sludge-Doom

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IRON WALRUS

Kam ich Ende letzten Jahres zweimal binnen weniger Tage in den Genuss den Sludge-Doomfünfer IRON WALRUS live zu erleben, gilt es nun, die Rezi zum aktuell Ende Januar erscheinenden Studioalbum Numero vier zu verfassen. Soundtechnisch druckvoll kompakt,weder vermatscht, geschweige übersteuert, stattdessen hervorragend professionell abgemischt, kommt vieles direkt auf den Punkt. Grundsätzlich wurde das bisherige von den drei ersten Alben bekannte Raster zwischen beißendem Sludge und Traditions-Doomkante beibehalten, zeigen sich erstmals massive Veränderungen auf dem vierten IRON WALRUS-Album.

Lässt schon der vor tanzbaren Grooves überquellende Opener „Xdimensions“ erahnen, dass der bisherige Kurs nicht einfach blindwütig weiter verfolgt, sondern um spielerische Feinheiten erweitert wurde, zeigt sich dies an den drei Folgetracks. „Dead Spot“, „Idols“ und „A Tale Never Told“ bestechen durch massiv rollende Riffs und bedrohliche auf den Gitarren erzeugte Stimmungen inklusive filigraner Leadsoli, pumpende Bassgrooves, kraftvolle Schlagzeugarbeit sowie konzentriert heißer tiefkehligem Shouting von Fronter Sven Aufermann, der jedem IRON WALROS-Song Eigenständigkeit gibt. Insgesamt legen IRON WALRUS auf 'Tales Never Told' gesteigerteren Wert als zuvor auf satte Grooves denn krachender Härte – die ist natürlich bei den Kampferprobten Niedersachsen wie gewohnt vorhanden.

„Under My Skin“ wurde als explosiver von akustischer Gitarre mit mystischem Sprechpart versehener Melancholic-Doombrocken bereits erfolgreich u. a. auf dem Hammer of Doom vorgestellt, die Nummer entwickelte sich zum Abreisser. Tonnenschwer walzend mit herrlichem Filigranleadsolo bildet „Problems“ den temporeduzierten Gegensatz zum flotten Eröffnungstriple, während der nocheinmal in flotterem Tempo schwimmende Groovebrecher „Pay Your Toll“ zeigt, dass Steigerung jederzeit möglich ist, dem in „Reborn“ ein auf schweren Proto-Doom-BLACK SABBATH-Triolen fußendes „Reborn“ zur Seite steht. „Exile“ neben „Under My Skin“ über sechs Minuten Spielzeit ausfüllend, präsentiert die kräftig Zähne zeigenden eisernen Walrösser heißhungrig, deren Konzept Masken-Konzept allein wegen des intensiven Wiederkennungswerts beibehalten werden sollte.

Der bisherige Weg wurde konsequent weitergegangen, alle Songs klingen gereifter 'Tales Never Told' geht bisher als stärkster IRON WALRUS-Tonträger durch. Die Band hat einen gewaltigen Schritt aus dem tiefsten Underground nach vorn gemacht und sollte spätestens mit 'Tales Never Told' kräftig aufhorchen lassen.

Als Anspieltipps eines fett produzierten IRON WALRUS-Neuntrackers empfehlen sich der packende Groover „X-Dimensions“, die flotte Riffwalze „Pay Your Toll“ sowie das schon live zu Ehren gekommene Highlight „Under My Skin“.

Fazit: Sludge-Doom kompromissloser Schwere, der das eiserne Walroß gefestigter und flexibler denn je zeigt. 8/10

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