DAEVAR - Delirious Rites


VÖ: 27.01.2023
(The Lasting Dose Records)

Style: Stoner/Sludge/Doom

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DAEVAR

DAEVAR sind ein erst seit kurzer Zeit bestehendes Kölner-Trio auf dem voluminös pumpenden Tiefgitarren-Lofi-Zeitlupensektor. Für Tonnenschwere Bassvibes sorgt Sängerin Pardis Latifi, deren helles Organ das Ohr regelrecht in Trance versetzt, deren Stimmfärbung ihre völlig eigene Note besitzt. Die ersten beiden Tracks „Slowshine“ und „Bloody Fingers“ könnten Bruder und Schwer sein, deren kraftvoll-deftige Gitarren-Loops den Planeten-Orbit, durchpflügen. Angetrieben vom fast schon sludgelastig-druckvoll brachialen Schlagzeug schleppen sich diese beiden schweren Wellenbrecher jeweils knapp über sechs Minuten stoisch vor sich hin. Das Leadsolo schält sich wie ein Lichtstrahl aus einem von Dunkelheit umgebenen Kosmos. „Leila“ fährt dann fünfeinhalb Minuten stampfende Grooves, danach taucht dasgigantische schon in alten Religionen erwähnte Meeresmonster 'Leviathan' von dem auch die Bibel zu berichten weiß, urplötzlich wie die schaurige Meeresbestie aus unergründlicher Tiefe auf. Das mit Abstand beste Stück auf dem Fünftrackling taucht zunächst durch Klagenden Trauergesang in stimmungsvolle Sphären, die von herrlicher zur dunklen Aura passenden Leadgitarrenarbeit und sattem Schlagzeugpunch gestützt werden, etwa zur Halbzeit machen sich erstmals heißer harrsch beißend kehlige Gesangsvarianten bemerkbar, um das gigantische Meeresungeheuer Leviathan erfüllt von unstillbarem Hunger furchteinflößend brüllend auf seine in den Tiefen des weiten Ozeans hilflos ausgelieferte Beute zuzusteuern, die dem uneingeschränkten Herrscher aller Meere überhaupt nicht entkommen kann. Mit „Yellow Queen“ verfallen DAEVAR erneut in den Modus der drei ersten Stücke, was ein wenig schade ist, weil die Basis stimmt. Allein das Überraschungsmoment fehlt, um den Song in höhrere Wertungsbereiche zu hieven.

Leider fehlt es den ersten drei Stücken an zwingenden Überraschungsmomenten, wobei sie trotz raumgreifender Tiefendynamik bei gutem Ansatz den Eindruck vermitteln, da ginge noch mehr, was aber nicht heißen soll, sie seien schlecht; im Gegenteil, solange das Grundprinzip stimmt. Minimalistik ist jedoch nicht alles, es benötigt etwas Pfeffer um der Suppe das entscheidende Quantum Würze zu geben.

Alben wie dieses eignen sich speziell für Stonerfans geeicht, die wuchtig auf den Punkt gespieltem Sludgegroove nicht abgeneigt sind. Alle anderen sollten zur Sicherheit reinhören, bevor sie mit dem Gedanken spielen, sich erst so einen heftig schweren Brocken reinzuziehen und später ihren Irrtum erkennen, weil sie mit zunehmender Spielzeit dmerken, dass er fürs Gemüt unverdaulich ist.

Fazit: Durchweg passable Visitenkarte von einem hoffnungsvollen Stoner-Doom-Trio, dessen mit viel Spannung zu erwartendes Longplaydebüt noch aussteht. 7/10

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