TWILIGHT FORCE - At The Heart Of Wintervale
VÖ: 20.01.2023
(Nuclear Blast Records)
Style: Fantasy Power Metal
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TWILIGHT FORCE
Drei Jahre liegt 'Dawn Of The Dragonstar' das letzte Album der schwedischen Abenteuerfantasy-Rollenspiel-Metaller TWILIGHT FORCE zurück und löste keine Begeisterungsstürme bei mir aus. Gleich zu Beginn des noch jungen Jahres 2023 legen sie (das opulente Fantasy-Coverartwork sagt alles) frischen Adventure Metal nach. 'At The Heart Of Wintervale' heißt das elf Tracks beinhaltende Werk, offiziell sind es neun, die letzten zwei hinzugefügten womit insgesamt elf Tracks auf 'At The Heart Of Wintervale' vertreten sind - „Skyknights of Aldaria“ und „The Last Crystal Bearer“ wurden zusätzlich in gesonderter Alternativ Orchester-Version mit draufgepackt.
Die alle für's Genre so typischen Trademarks aufweisende Opening Bandhymne „Twilight Force“ überrascht keineswegs, mit so einem Opener ist bei Combos der Schiene TWILIGHT FORCE immer zu rechnen, lediglich der Fakt, die Bandhymne so früh am Anfang rauszufeuern, fällt hier aus dem Rahmen. Verwunderlichermaßen gehört die Bandsignaturhymne nicht zu den stärksten Songs. Besser wird’s mit dem sich anschließenden von theatralischem Gesang und heroischem Feeling bestimmten Albumtiteltrack 'At the Heart Of Wintervale'. Elegantes Barock-Flair darf bei Nummern wie „Dragonborn“ keineswegs fehlen, großes Kino fährt das in Form eines klassischen Wintermärchens einschließlich Choralgesang, Sprechpassagen, galoppierenden Rhythmen sowie variabel gestalteten Rhythmus/Tempowechseln glänzende durch interessanten Pianopart und verträumte Keyboardsilhouetten Musical-Charakter aufweisende zehneinhalb minuten Opus „Highlands Of The Elder Dragon“, selbiges gilt für das erneut fast zehneinhalb Minuten einnehmende von dunkler Abenteuer Stimmung umgebene sich mit heroischer Stimmung paarende auch mit beissenden Sprechpassagen ergänzte „The Last Crystal Bearer“, auch „Skyknights Of Aldaria“ geht als Hymne reinsten Wassers durch die sich für künftige Livesets empfiehlt, das entspannte als gelungene Brücke aus Akustikgitarre und Flöte wirkende Instrumental „A Familiar Memory“ sorgt für Auflockerung, ehe der Sonnenlichtritter („Sunlight Knight“) sein Schwert erhebt, um dunklen Mächten den Kampf anzusagen, allerdings wird es mit dem Geträller zu sehr übertrieben. Hervorragenden Abschluß markiert die von akustischer Lagerfeuerromantik im Folkstil geprägte Schlußserenade „The Sapphire Dragon of Arcane Might is Back again“. Das vierte TWILIGHT FORCE ALBUM stellt eine echte Überraschung dar, die Songstrukturen sind gewagter weil abwechslungsreicher das schwächere Vorgängeralbum wurde weit übertroffen. 'At The Heart Of Wintervale' markiert für die Band einen gewaltigen Sprung nach oben.
Sicherlich mag ein Teil der Metallerschaft über Inhalte auf 'At The Heart Of Wintervale' die Nase rümpfend als kitschig oder schmalzig empfinden, - ohne Schmalz und Kitsch kommt Adventure Metal einfach nicht aus, - trotzdem zeigen TWILIGHT FORCE ihre Qualitäten. Abwechslung verbunden mit Händchen für feine Melodieführung, packende Stimmungen und knackige Hymnen sind bei der schwedischen Adventurecrew jederzeit vorhanden, sie tun das, was sie tun diesmal aus Leidenschaft. Genau deshalb sticht das vierte TWILIGHT FORCE-Studioalbum wohltuend aus dem riesigen Ozean belangloser Durchschnitts-Transparent Epic-Fantasy-Metalkapellen heraus. Als CD, Digibook und limitierter Vinylpressung erhältlich, dürften Fans der schwedischen Adventure Metaller mit 'At The Heart Of Wintervale' weder Probleme noch Berührungsängste bekommen.
Fazit: Fesselnder Epic Fantasy Power Metal der Anhängerschaft von RHAPSODY OF FIRE, MAJESTICA und STRATOVARIUS am runden Tisch vereint. 8/10