CLOVEN HOOF - Time Assassin


VÖ: Bereits erschienen
(Heavy Metal Records)

Style: NWOBHM/Power Metal

Homepage:
CLOVEN HOOF

Und jetzt Freunde der harten Stromgitarrenmusik, ist eine Rezi zur neuen bereits innerhalb der ersten Jahreshälfte erschienenen CLOVEN HOOF fällig. Hatte das Ding auf dem Schirm, dann verschwand es im Wohnungschaos. - Shit happens! Trotz aller Bandinterner Personalwechsel und längerer Auszeit in der Massenkommerzgeplagten für qualitätsbewussten Heavy Metal schwierigen 90er-Dekade  gehörten die nach dem Millennium im Jahr 2004 (anlässlich des KEEP IT TRUE-Festivals) zu 3/4 in Originalbesetzung wieder vereinten Engländer CLOVEN HOOF auf dem traditionellen Heavy Metal-Sektor musikalisch gesehen zu den stets verlässlichen Konstanten.

Überzeugte mich die letzte CLOVEN HOOF„Age Of Steel“ immerhin zu 75 %, steigt die Neugier auf den neuen bereits zur ersten Jahreshälfte erschienenen Studiostreich 'Time Assassin' umso mehr. „Guardians Of The Universe“ geht als fettes Power Metalbrett sofort heftig in die Vollen, „Liquidator“ überschreitet gern die Grenzen vom Powerspeed zum Thrash, zeitweise erinnert das Stück an JUDAS PRIEST'S Tempogeschoß 'Painkiller', doch nicht ohne gewisse Eigenständigkeitsmerkmale kauzigem Inhalts zu beherbergen, wofür der solche Sci-Fi-Themen Sphärenlastig unterlegende Keyboardsound sorgt. Was bei anderen Bands nervig ist, gehört bei CLOVEN HOFF zum Konzept. Auch „Lords of Death“ kommt im PRIEST-Anzug, dafür kaum weniger heavy aus den Boxen mit herrlichem Leadgitarrenfeuerwerk.

„After Forever“ schließt sich als melancholisch-heroischer weitab vom Kitsch liegender Balladentrack an. Auffälligerweise kommen hier auch US-Metalanteile zum Tragen, die waren vorher bei CLOVEN HOOF so noch nicht vorhanden, fügen sich nichts desto trotz hervorragend ins Gesamtbild. Der mittels galoppierender Gitarrenpower bestechende auch seine heroischen Überleitungen besitzende Titelsong scheint sich mehr an progressiveren MAIDEN-Gefilden jüngerer Zeit zu orientieren, der zu dieser Zeit noch im Klauenhuf-Team für die Vokalakrobatik zuständige George Call ruft von aggressiver Stimmfacette kehliger Färbung ein schließlich spitzer Hochtonschreie bis theatralischer Klartonfrequenz unterstützt von sanften weiblichen Hintergrundchören sein gesamtes Potential ab, ehe das Stück von düsterer Sprechpassage beendet ausklingt, während „Beltaine Fire“ als griffiger satte Gitarrenbreitseiten, zwischendurch Atmoshärenlastige Mystik verströmenender, mächtig Leadsolofeuer gebender Hymnenrocker mit heidnischem Historienbackground vielleicht den Höhepunkt eines tollen Gesamtwerks markiert. Das Stück erinnert heftig an die  Frühe Bandära, der es ziemlich nahe rückt. Sänger George Call glänzt durch Weltklassegesangsleistung, die sich berechtigter maßen auf eine Stufe neben Bruce Dickinson stellen darf. - Respekt! „Highway Man“ gibt sich zunächst verträumt heroisch, ehe das Stück am Ende in einen gnadenlos alles wegfegenden von rasanten Rhythmustempo und Stimmungswechseln dominierten Melodie, Power-Dynamik, taktvollem Groove und pfundschwere Heavyness verbindend gipfelnden, von Sprechpassage umrahmten für Liveauftritte regelrecht gemachten Hymnenreisser mit Abenteuerlichem Flair  umschlägt!

Wer nun denkt, CLOVEN HOOF hätten damit ihr Pulver verschossen, liegt falsch. „Tokyo Nights“ lässt den Samurai neu auferstehen, blüht in Tradition klassischer NWOBHM- Bands für fernöstliche Thematik auf, damit „Carnival Of The Lost Souls“ am Ende nocheinmal alle Vorzüge bündelnd vereint, - mal schleppend gediegen bis tempoforciert schnell, von klassischem Midtempo Metal durchweht einschließlich hevorragend ausbalanciertem Hymnenflair. Dort, wo der Power Metal seit langem stagniert, wachsen CLOVEN HOOF dank „Time Assassin“ über sich hinaus. Nicht ohne Grund gehören sie schon seit ihrer NWOBHM- Gründungszeit als schrullige Okkult-Combo, bis zu einer der vielseitigsten Power Metaltruppen aller Zeiten sich entwickeltenden Combo zu den besten und eigenständigsten ihrer Sparte. Ihr unvergleichlicher Spagat zwischen NWOBHM, klassischem Heavy und kreativ-Power Metal macht CLOVEN HOOF für die Heavy Meal Szene unverzichtbar. Effektiv wirken auch die zwischendurch mal zu hörenden tieferen Vocals von Bandgründer Lee Payne dem einzig verbliebenen Original-Mitglied sowie Gitarrist George Hall, wodurch das Gesamtwerk zusätzlich Aufwertung erfährt. Wem der superbe LiveBühnenabriss im Rahmen des KEEP IT TRUE RISING II der Formation so sehr gefiel wie mir, (Mega!) träumte Wochen später noch davon – wird vielleicht ähnlich empfinden.

CLOVEN HOOF haben mit 'Time Assassin' das den ein ganzes Eckchen schwächeren, keineswegs schlechten Vorgänger 'Age Of Steel' übertrifft, einmal mehr ihren Ruf zementiert. Das optisch ins Auge stechende fast im Marvel-Stil gestaltet aussagekräftige Coverartwork passt wie der Allerwerteste auf den Deckel. Zeitgemäß kompakt nie zu modern geschweige überproduziert, sondern pfundschwer bis in die kleinste Rille dröhnend, - so muss stilechter H e a v y M e t a l sein!

Fazit: CLOVEN HOOF liegen mit 'Time Assassin' auf klarem Weg zur Besserung der alle Stärken vereint, ohne in Langeweile auszuarten. Ungewöhnlich, Variabel, kreativ, gehaltvoll und spannend... Großes Heavy Metalkino aus England. - Galaktisch brilliant! 9/10

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