CROM - The Era Of Darkness
VÖ: 13.01.2022
(From The Vaults/SPV)
Style: Epic Heavy Metal
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CROM
Der süddeutsche Epic Metal-Dreier CROM angeführt von Ex-DARK FORTRESS-Gitarrist Walter 'Crom' Grosse meldet sich passend zum 25jährigen Bandbestehen seit Gründung mit Studioalbum vier zurück, dessen Inhalt es auf beinahe 57 Minuten Gesamtspielzeit bringt.
Gemischt und Gemastert von V. Santura (u. a. AGATHODAIMON, DARK FORTRESS/ TRYPTIKON), der seinen Job gut erledigte, wartet hier ein opulentes zwölf Kompositionen beinhaltendes Werk auf Anhängerschaft epischer Viking- und klassischem Heavy Metal-Klänge, dass in zwei Kategorien unterteilt werden sollte, zum einen der epische Heavy Metal-Songanteil, zum anderen der aus klassichem Heavy Metal mit Blackmetal-Anstrich und experimentiellem Songmaterial bestehende Rest, u. a. der Albumtiteltrack „The Era Of Darkness“.
Der überladene Titelsong ist schwieriger zugänglich als das meiste was CROM bisher produziert haben, was weniger an den eingängigen Riffs und Klargesangslinien liegt, sondern vielmehr am gar nicht mit dem Stück harmonieren wollenden Black Metal-Drumming. Reichlich unpassend kommt das Cover vom Eurovision-Hit „Higher Ground“ - bei aller Liebe zur Musik – die Frage scheint berechtigt - hat es eine Band wie CROM nötig, deren Klasse unbestreitbar ist - sich solch überflüssigem Kommerzkitsches zu bedienen? Auch über das in ungewöhnlichem Epic-Viking-Metal-Gewand erscheinende Cover des AMERICA-Weltevergreens „The Last Unicorn“ lässt sich geteilter Meinung sein. „A New Star“ outet sich zwar als gefühlvoll arrangierter Balladentrack der sich im Schaffen der Bandvergangenheit suhlt mit aktuell gegenwärtigem Stand verknüpft, doch zuweilen in recht überdosierter Langatmigkeit nach bekanntem Muster ausufert, ein Lückenfüller mehr nicht. Soviel zum wenig erfreulichen Part des zeitweise in sich gespaltenen Zwölftrackers...
...wenngleich die Anzahl guter Songs mehrheitlich in der Gesamtsumme überwiegt.
Der griffige Epic-Eingangsgroover „Into The Glory Land“ sowie „Riding Into The Sun“ sollten Die-Hard Crom-Fans von der bereits 2021 erschienen EP 'Into The Glory Land' bekannt sein, womit ein Lust auf mehr weckender Auftakt den Einsteig markiert. Weiteres Top-Songmaterial mit hohem Hymnenfaktor bei dem das Trio seine gesamte Klasse in die Waagschale wirft, schmieden CROM vor allem, wenn mit epischer leicht BATHORY-glasiertem Wikingeranstrich vorwärts geritten wird „Together We Ride“ und das heroisch die Wikinger einende Element mit Backgroundschlachtgesängen im Vordergrund steht - „The Forsaken“ einschließlich hervorragendem Songwritinglevel und die großartige sich für künftige Livegigs empfehlende Epic-Hymne "Heart Of The Lion" geben bestes Beispiel davon, auch der großartige vor Pathos tropfende Stampfer „When WillThe Wounds Ever Heal“ und ein flottes zugleich fließend, rockendes „Bridge To Paradise“ wissen zu begeistern. „In Your Eyes“ klingt stellenweise nach episch klagender Verwertung von Restmaterial der beiden ersten Alben 'Vengeance' und 'Of Love and Death' kombiniert zur aktuellen Ausrichtung, womit ein gelungen bodenständiger Brückensteg zwischen beiden Grenzpfeilern errichtet wurde.
Auch wenn 'The Era Of Darkness' nicht durchweg leicht goutierbar ist, überwiegt der Anteil besseren Songmaterials, somit ziehe ich dieses...
Fazit: Hold Your Fist high to the Sky and Raise Your Sword for Crom! 7,5/10