ARRAYAN PATH - Thus Always To Tyrants


VÖ: 09.12.2022
(Pitch Black Records)

Style: Epic Power Metal

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ARRAYAN PATH

Kaum zwei Jahre liegt “The Marble Gates To Apeiron” zurück, legt die seit knapp einem Vierteljahrhundert  bestehende, ursprünglich in den USA gegründete!) zypriotische Power Metal-Riege ARRAYAN PATH in der Weihnachtszeit kräftig nach. Bei zu besprechendem Studioalbum Nummer neun handelt es sich um ein klassisch arrangiertes Konzeptwerk über den einst auf Zypern das Zepter schwingenden König Evagoras, der zu den wichtigsten Persönlichkeiten im Geschichtsbewusstsein der griechischen Halbinsel zählt. Hier darf es auch öfters orchestral zugehen. Laut Aussage der Band kam es zur Entstehung der Scheibe wie folgt:

“Wir haben uns entschieden, einen großen Moment in der Geschichte unseres Landes, Zypern, anzusprechen und die Geschichte von König Evagoras (einer der wichtigsten Persönlichkeiten der zyprischen Geschichte) zu erzählen. Er war der Herrscher des Königreichs Salamis (nicht zu verwechseln mit der Insel Salamis in Griechenland) und ein tapferer Krieger, Politiker und Bewunderer der hellenistischen Kultur der damaligen Zeit (Ende des 5. Jahrhunderts v. Chr. bis Anfang des 4. Jahrhunderts v. Chr.). Die Chronik umfasst die Ursprünge der Geschichte, das Leben des Königs, seinen Tod, Kriege, Errungenschaften und eine kurze Zeit danach. Es wird Usurpatoren geben, es wird Perser geben, es wird Spartaner geben, Schlachten und Belagerungen, es wird Blut geben!”

Aussagekräftiger könnte das Statement zum Gesamtwerk nicht sein. Wieviel gebündelte Theatralik verbunden mit raumgreifender Epik sowie geballter Ladung Bombast dieses der zyprischen Historie gewidmete Konzeptalbum beinhaltet, davon können sich allem voran auf melodisch epischen Power Metal schwörende Fans demnächst gern selbst überzeugen.

„Oh Dark Tears“ (Aftermath) besticht durch eine traumhaft gestaffelte Chorusline die auf Anhieb fesselnd zum direkt im Schlaf mitsingen animiert. Feine Epic-Stahlhämmer geschmiedet auf feuriger Flamme wie “The King’s Aegis… They Came From the Taygetos Mountains”, „Raid Of Tee Archaemenids und „The Legend Of Evagoras“ (mit starken Querverweisen zu SAVIOUR MACHINE, THERION und SAVATAGE!) haben durchaus ihre episch balladesken Parts, doch gelingt es perfekt an passender Stelle immer wenn es  erforderlich wird, Tempo und Spannung zu erhöhen, auch „The Battle Of Cnydus“ fesselt ungemein, wobei das zwischendrin heroisch verstreute Faible Platz für Momente zum Träumen lässt obwohl es heftig mitreisst. „Antaxerxes II Mnemon“ verschafft sich unwiderstehlich als wuchtig melodischer Stampfgroover einschließlich superber Leadsolischleife Gehör, wobei erneut Parallelen zu RHAPSODY OF FIRE während ihrer glorreichen, danach nicht mehr ganz erreichten Frühphase unvermeidbar sind, auch das Keyboard schafft feine Klangsilhouetten, die sich hervorragend integrieren, was übrigens bei allen Tracks der Fall ist, wo das Keyboard innovative Farbtupfer an erforderlicher Stelle hinzu fügt. Die Überfahrt nach Phonizien „Crossing Over To Phoenicia“ gestaltet sich geradlinig flott in hymnenhaft heroischem Stil, da schälen sich erneut fette THERION-Einflüsse heraus, gleiches gilt für „In Salamis“ - Hintergrundchöre und Theatralik (einschließlich prägendem Hauptgesang) geben sich gegenseitig die Klinke in die Hand. Spätestens wenn die Hintergrundchöre sich mit Gitarrenriffs kreuzen, wird es allzu offensichtlich welche Institution hierfür Pate stand. Überraschungen offenbart auch „Of Royal Ancestry“ eine Solo gesungene Chorusline sorgt zuerst für Eröffnung ungewöhnlicher Art ehe das Härtelevel anzieht, um in Pathosgefilde überzugleiten. Eigentlich wäre damit alles gesagt, wenn nicht der traumhafte Schlußakkord einer fabelhaften Bombast Epic Metal Scheibe dem ganzen die Krone aufsetzen würde. „Army of the Myrmidons – Return To Troy Pt. II“ (Origins) ist die Ergänzung zu „Return To Troy“ dem Opening Song vom 'Road To Macedonia'-Debüt, - welcher True Metalfan denkt bei diesem Sahnetrüffel nicht an... WARLORD/MANOWAR?

Dass die Zyprioten ARRAYAN PATH kurz vor Jahresende noch einen solchen Hammer auf dem Traditionellen Power Metal-Sektor raushauen, überrascht den Redakteur dieser Zeilen in der Tat gewaltig. Damit war überhaupt nicht zu rechnen! Das optisch effektiv ins Auge stechende Coverartwork mit der gewaltigen Festung spricht in diesem Fall Bände.

Power Metalanhänger, die sich für die Bonus-Variante mit zwei Extratracks entscheidet, bekommt zusätzlich sogar zwei weitere Symphonic Epic Power Metal-Hochkaräter als exklusiven Extrabonus dazu. “Deny/Destroy (Parts I & II): From A King To A King” und “Ancient Winds”. Erklärenderweise hierzu: Das Doppel Deny/Destroy...ist eine packend epische Reise in die Welt der Märchen, Mythen und Sagen während „Ancient Winds“ der griechischen durch katastrophale Waldbrände betroffenen Bevölkerung als Benefizsong zu Gute kommt. 'Thus Always To Tyrants' gehört unabhängig aller bisherigen acht Vorgängeralben zum Besten, was die Zypriotischen Epic Metaller jemals auf die Kette bekamen.

Fazit: Phantastisch kreativer Power Metal zwischen RHAPSODY OF FIRE, KAMELOT, THERION, SAVATAGE, WARLORD, SAVIOUR MACHINE und MANOWAR (zu ihrer besten Zeit). - Ganz großes Epic Power Metal Kino! 9/10

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