DEATHLESS LEGACY - Mater Larvarum
VÖ: 09.12.2022
(Scarlet Records)
Style: Gothic/Horror Metal
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DEATHLESS LEGACY
Album Nummer fünf der italienischen Horror-Metalgemeinschaft DEATHLESS LEGACY könnte vielleicht das beste sein, was dem sechsköpfigen Ensemble jemals gelang. Auch wenn das Coverartwork romantisch wirkt, ist der Titel alles andere als das. 'Mater Larvarum' bedeutet nämlich 'Mutter der Larven' und wie verführerisch die Larven in tiefster Nacht singen, erfahrt ihr spätestens auf 'Mater Larvarum'.
Sängerin Steva verfügt über ein leidenschaftliches gern auch mal kehlige Untertonfrequenze rauslassendes Organ, das sowohl sanft als auch garstig kann und sämtliche stimmlichen Zwischenschattierungen konzentriert beherrscht. Neben hervorragend inszenierter Bombast-Epic setzt 'Mater Larvarum' auf eingängig verpackte Strukturen, durchwirkt von raffinierter Melodiegebung auf geschickt eingesetzte Stimmungswechsel, ein ungemein heftiges Emotionsspektrum frei, dessen Fokus Bilder und Gedankenwelten im Kopf erzeugt. Darüber hinaus rockt das ganze fett heavy rockt, wofür auch der kraftvolle Schlagzeugbeat von Andrea Falaschi sorgt. „Ona Pro Nobis“, „Nightfall“ und „Hollow“ markieren das superbe Einstiegstriple, „Fade Into the Dark schließt sich passend an. So herrlich ausgeglichen bis ins Detail überlegt komponiert präsentiert sich selten ein Tonträger des Symphonic-Horror-Gothic-Sektors, das macht auch der psychedelische Vibes einstreuende Sakralgroover „Moonless Night“ deutlich, „Queen Of The Infernal Pantheon“ outet sich in Gestalt des flotten Hymnenfegers als Ode für die Nacht.
Bei derartig brilliant arrangierter Verköstigung stimmt alles, Härte, Power, Groove, Melodie und erforderliches Maß knisternder Atmosphäre sind jederzeit gegeben. Das Eingangs von bedrohlichen Riffs gespickte durch Düsterstimmung verbreitende Sphären unterlegte „Altar Of Bones“ und ein erneut von schneller Taktakkordfolge vorwärts getriebenes „Run“ schließen sich nahtlos an. Dem stimmungsvoll bombastisch gestalteten Titeltrack „Marter Larvarum“ bleibt der krönende Schlußakkord vorbehalten. Ein passendes Coverartworkdesign rundet dieses Genremeisterwerk ab.
Neben Liebe, Ritualen, Wirren Gefühlslagen und Nachtaktiven Ungeheuern (Vampire!) ist es vor allem das ungeheure Songpotential welches dieser restlos überzeugenden Ode an die Nacht reichlich Gehalt und Wiederkennungswert gibt. Direktvergleiche zu etwaigen Genreweichspülern bedarf es nicht, - dort, wo die Kommerzcombos in aller Regel bis unter die Decke viel zu seicht sind, packen DEATHLESS LEGACY ein dick gebündeltes Pfund Härte drauf. „The Coven“ knallt herrlich satt grooverockend in flotterem Tempo mit fesselndem Leadsolopart.
Fazit: Eingängiger, symphonischer, perfekt auf den Punkt kommender kann Bombast Horror Metal nicht klingen. - Exzellent bittersüßes Düster Gothic-Soundelixir ausgeklügelt komponiert für gewisse Stunden. - Phantastisch! 9/10