GOMORRA - Dealer Of Souls


VÖ: 09.12.2022
(Noble Demon/Soulfood)

Style: Heavy/Power Metal

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GOMORRA

HELLOWEEN/GAMMA RAY/IRON SAVIOR/PRIMAL FEAR und GRAVE DIGGER-Fans dürfen sich möglicherweise von 'Dealer Of Souls' dem Zweitwerk der Schweizer Heavy Metaltruppe GOMORRA angesprochen fühlen. Die Tatsache, dass DESTRUCTION-Gitarrist Damir Eskic bei den Schweizern mitspielt, ändert nichts am eher durchschnittlichen Songwriting, sowie der Tatsache, dass dieser an erforderlicher Stelle auch mal heftige Thrashattacken mit Blickrichtung vom DESTRUCTION-Nebenprojekt PANZER rausfeuerde Silberling trotz hervorragend abgemischter Produktion zumindest in Hälfte zwei ein wenig stäter zündet.

Obwohl das Ding fett produziert wurde, auch das Songmaterial recht ordentlich dröhnt, fehlt dieser handwerklich guten Scheibe über weite Strecken der letzte Kick, damit der Funke überspringt. Woran es mangelt, sind zwei Hymnenausreißer nach oben, um das Album auf's nächste Qulitätslevel zu hieven, doch halt: Wirklich schlecht machen die Schweizer ihre Sache nicht, zu bedenken gilt: Was anfangs mehr in die Teutonenstahl-Power Metalecke schielt wandelt sich ab spätestens der Hälfte zur US-Metal/Power Metalangelegenheit, wobei letzteres Material den Eidgenossen besser liegt als die zuerst im Teutonenstahlsumpf wühlenden Songs.

Der mit BURNING WITCHES-Sängerin Laura Guldemond eingespielte, durch raukehligen teils GRAVE DIGGER-lastingen Gesang passenden Kontrast zu ihrem hellem Organ aufbauende heroische Stampfgroover „Stand United“, zeigt, dass GOMORRA mehr können. Immerhin haben sich mit der zeitweise JUDAS PRIEST in Fusion zu HELLOWEEN/GRAVE DIGGER bringenden „Isolation“, dem balladesk in kraftvollen Riffs, gefühlvoller Melodieführung und kompakter Sphärenlastigkeit (zur starken damals noch unbefleckten Mid-90er ICED EARTH-'Dark Saga'-Phase) aufgehenden „Lost in Darkness“, einem heftig zwischen US-Metal/Power/Speed-Kapellen Marke OMEN/ VIRGIN STEELE/„Rule Of Fear“ und knallenden Powerthrash mit heroischer Melodieführung schwelgenden den Blick auf ASHES OF ARES werfenden „End Of The World“ fünf brauchbare Songs draufgeschlichen, um das Album sicher ins Ziel zu retten.

Fazit: Genrekompatibler Heavy/Power Metal für die HELLOWEEN/GAMMA RAY/IRON SAVIOR/PRIMAL FEAR-Abteilung, der sich gerade in Albumhälfte zwei US-Heavy/ Powermetalfans ebenso zum Reinhörtest empfehlen lässt. 7/10