HÖWLER - Descendants Of Evil
VÖ: Bereits erschienen
(Ragnaroeck Records)
Style: Thrash Metal
Homepage:
HÖWLER
Wirbelten HÖWLER bereits mit ihrem Vorgängeralbum „No More Circus“ gewaltig Staub in der Thrash-Szene auf, dürfte ihnen spätestens mit dem vierten Studioalbum 'Descendants Of Evil' der Sprung in die Genre-Topliga geglückt sein. Mit ihrem vierten Album setzt die aus dem zentralamerikanischen Tropenstaat Costa Rica stammende Thrashcombo ein ganz dickes Ausrufezeichen, dessen gigantisches Nachbeben nicht ungehört verhallt! Umso verwunderlicher mutet die Nachricht an, dass 'Descendants Of Evil' der letzte via Ragnaroeck-Records veröffentlichte Tonträger sein soll, was sich hoffentlich nicht bestätigt, denn es wäre wirklich schade.
'Descendants Of Evil' beinhaltet alles, wofür erstklassiger Thrash mit Power, mächtig Dampf unterm Kühler und Attitüde steht. Gesanglich klingt Carlos „Charly“ Diaz öfters (aber nicht nur) extrem heftig nach James Hetfield in jungem Lebensalter. Die Gitarrenfraktion Renan Obando/David Mora entfacht mittels brutal heavyer Riff Breitseiten enorm viel Druck, dass es einen regelrecht vom Sitz reißt! So geht Oldschool-Thrash gezeichnet von massiv heavy dröhenden Riffs, flirrenden Leadsoli, kompakten Bass und Schlagzeugrhythmen für die Bassist Jose „Fucas“ Mora und Schlagzeuger Gonzalo Quirós verantwortlich sind. „Panzer 666“ überrascht mit abgedrehtem Flamenco-Part, in „The Last Days steckt soviel SLAYER drin, dass es reichlich Erinnerungen weckt, METALLICA zu Justice For All Zeiten schälen sich ebenfalls heraus. Tiefenmelancholisch zeigt sich „Supernova“ von technisch verspieltem DEATH ANGEL/HEATHEN-Flair beseelt, ehe mit „Anthem To The Warfare“, „In Human Race“ sowie dem vertrackt in Richtung MORDRED schielendem durch METALLICA, MEGADETH und TESTAMENT kombinierte vor Aberwitzigkeit sprühende von Ohohoho-Singalongs ausgefüllte Techno-Thrasher „Sleeping With The Devil“ wieder mächtig die Abrissbirne kreist. „Immortality“ wechselt überraschend den Gesang, der irgendwo zwischen Chuck Billy (TESTAMENT) und Dave Mustaine (MEGADETH) liegt, während es technisch hochversiert zur Sache geht. „Live To Party, Party To Live“ outet sich am Ende als cool angethrashte Rock n' Roll-Hommage womit der optimale Rausschmeißer als Bonus einer tollen Scheibe voll einschlägt! Griffig, giftig, spritzig technisch verspielt irrwitzig dennoch erstklassig strukturiert und versiert. Was für eine Ansage!
Optisch ziert ein heftig in den MEGADETH-Topf greifendes Coverartwork den Zehntrackling. Für professionellen Mix und hervorragendes Mastering sorgte der seit 2021 bei DESTRUCTION aktive Gitarrist Martin Furia. Spätestens nach dieser intensiven Demonstration gehören HÖWLER zu den Bands, die ihr Genre liebende Oldschool-Thrashmaniacs künftig ganz oben auf der Rechnung haben sollten.
Fazit: Dieses Album kann es komplett mit der gesamten Euro/Übersee Thrashelite auf nehmen. Ein kapitaler Thrash-Hammer mit gewaltig einschlagender Wirkung! 9/10