THE BLUE STONES - Pretty Monster

Verfasst von Rainer Petry am 26. November 2022.

VÖ: 04.11.2022
(MNRK/SPV)

Genre: Blues/Alternative Rock

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THE BLUE STONES

Irgendwie scheinen Duos im Rock immer mehr in Mode zu kommen, die WHITE STRIPES scheinen das Pionierarbeit geleistet zu haben. Für Schlagzeuger Justin Tessier und Tarek Jafar, der sich für den Rest verantwortlich zeichnet war es aber ein langer Weg. Zwei EPs und eine neu aufgenommenes Debüt benötigten THE BLUE STONES, um sich in ihrer Heimat Kanada einen Namen zu machen. Mit „Hidden Gems“ starteten sie im letzten Jahr richtig durch, nun steht schon „Pretty Monster“ in den Startlöchern.

Wobei das angesprochene One-Hit-Wonder musikalisch durchaus Einfluss hatte, auch wegen seines alternativen Anstrichs. Die Kandier sehe sich aber eher im Blues verwurzelt wie die artverwandte BLACK KEYS. Wenn es wie in „Cards Are Down“ oder „Stay With Me“ schön knarzig zugeht sehe ich da am ehesten Parallelen zu KALEO, welche ebenfalls nur wegen eines Liedes in die Historie eingehen dürften. Der Bezug wird im eher akustischen „What´s It Take To Be Happy?“ noch deutlicher, auch die Hymnenhaftigkeit der Isländer dürfte da Inspiration sein.

THE BLUE STONES haben noch ein zweites Gesicht, eben das sich dem zeitgemäßen Spiegel zuwendet. Gerade in sphärischen Passagen hat ihre Musik etwas postrockendes, ein Eindruck, der durch den federnden Bass zusätzlich verstärkt wird. Bereist der Opener „Healing“ schielt mit einem Auge über den großen Teich in Post Punk-Gefilde. Ungewöhnlich ist hierbei vor allem die rhythmische Herangehensweise, die im folgenden „Don´t Miss“ noch verstärkt wird.

Bei „Good Ideals“ wird es dessen zu viel, wo man in poppige Regionen abdriftet. Was man auch von „Camera Roll“ sagen kann, in dem teilweise R&B-Querverweise zu finden sind. Dem ruhigsten Lied muss man allerdings zugestehen, dass man hier die griffigsten Melodien vorfindet. Daran mangelt es den beiden nämlich bisweilen, auch wenn die knappen Stücke annehmbar rocken. Den Song, der ebenfalls zum One-Hit-Wonder macht müssen sie allerdings noch schreiben.

6 / 10