CANDLEMASS - Sweet Evil Sun
VÖ: 18.11.2022
(Napalm/Universal)
Style: Doom Metal
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CANDLEMASS
CANDLEMASS gehören unbestritten zu den Topligakapellen des Doom-Sektors. Studioalbum Nummer dreizehn des schwedischen Genre-Flaggschiffs steht nun zwecks Rezi bevor, Ursprungssänger Johan Länquist ist wieder mit an Bord. Die Ära mit Lanquist ist mit der unerreichbaren Marcolin-Phase natürlich nicht vergleichbar, dazwischen soviel ist einleuchtend, - liegen Welten. Was dürfen Doomfans von 'Sweet Evil Sun' erwarten? Schwierig direkt zu formulieren, es ist eben typisch CANDLEMASS. Wusste mich das griffigere „The Door To Doom zu überzeugen, macht es mir dieses Album trotz guter Gitarrenarbeit keineswegs wirklich leicht.
Mit „Wizard Of The Vortex“ gelingt ein flotter Einstieg Johan Längquist singt wesentlich rauer, um dem Stück den stimmlich passenden Anstrich zu geben, daneben überzeugen vor allem das effektvoll durch Hammond-Orgeln ergänzte Titelstück „Sweet Evil Sun“, einschließlich der tonnenschweren Riffs, griffiger Dynamik sowie dem für CANDLEMASS im prinzip typischen Hymnenflair, auch das von temporeduziert schleppender Behäbigkeit geeicht und rasanter Tempoforcierung vorangetriebene zwischenzeitlich in in epische Fokussierung tauchende, danach kräftig Heavyness, Tempo und Härte aufnehmend mit prophetischer Schlußpassage endende „Angel Battle“ löst Wohlwollen aus, „Black Butterfly“ walzt pfundschwer im Stampfrhythmus mit heroischer den 70er Hintergrundchoralgesänge. „When Death Sighs“ wartet mit überraschender Gesangkombination zwischen Jenny Ann Smith und Johan Länquist auf, die bedauerlicherweise nicht richtig passen will.
Bei AVATARIUM passt ihr warmes Stimmcharisma optimal, weil es sich dort richtig entfaltend zur Geltung kommt, für CANDLEMASS wirkt es deplatziert. Gegenüber Johan Längquist's raukantigem Organ untergehend, gestaltet sich ihr an und für sich feinfühliges Charisma mehr disharmonisch denn harmonisch. Auch bei Scandinavian Gods“ fällt der Gesang deutlich ins Gewicht, mehrstimmige arrangierte Gesänge können gegen die brutal drückende Gitarrenheavyness kaum anstinken, es harmoniert kaum wirklich. Bei von kraftvoller Schlagzeug und Gitarrendynamik angetriebenen Nackenbrechern vom Kaliber „Devil Vodoo“ zeigt sich wieder alte CANDLEMASS-Stärke, selbst der eingestreute Klargesang harmoniert mitsamt klassischem Bluespart prächtig. „Crucified“ bewegt sich im bewährten schon zigfach bekanntem Schema versinkt allerdings im Mittelmaß.
Fazit: Immer noch CANDLEMASS, doch mit deutlichem Abstrich in der B-Note. 7,6/10