TOM PETTY & THE HEARTBREAKERS - Live At The Fillmore 1997
VÖ: 28.11.2022
(Warner Records)
Genre: Heartland Rock
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TOM PETTY
Mittlerweile ist es Standard, dass die Archive toter Rockstars ausgeschlachtet werden, da wird auch vor TOM PETTY nicht Halt gemacht, der vor fünf Jahren verstarb. Irgendwo entdeckte man noch Aufnahmen von einer Konzertreihe im legendären Fillmore in San Francisco. In dem 1.300er Club spielte er mit seinen HEARTBREAKERS 1997 zwanzig Konzerte hintereinander, von denen es wohl genug Material geben dürfte. Nun wurden die besten Tunes zusammengestellt, was umfangreich genug ist und unter „Live At The Fillmore“ veröffentlicht.
Heraus kam eine Kollektion, die wie schon die „Live Anthology“ vor dreizehn Jahren auf vier Silberlinge gebannt wurde. Trotz des losen Zusammenschlusses der einzelnen Stücke entsteht durchaus Liveatmosphäre. Das liegt auch daran, dass immer wieder zusammenhängende Songreihen dokumentiert wurden, speziell wenn an einem der Abend ein bekannter Gastmusiker die Bühne teilte.
Mit John Lee Hooker frönt die Truppe natürlich dem Blues, den die gestandenen Haudegen natürlich beherrschen. So zocken sie genüsslich durch „Find My Baby“ und dem emotionalen „Serves You Right To Suffer“, wobei die Blueslegende den Gesang übernahm. Von Petty´s alten Helden konnte er auch Roger McGuinn auf der Bühne begrüßen, mit dem er selbstverständlich „Eight Miles High“ intoniert.
Ohnehin befinden sich unter den 72 Tracks nur wenige aus der Feder von TOM PETTY, wobei einige davon nur kurze Ansagen sind. Sogar sein stärkstes Lied „Refugee“ taucht auf der langen Liste nicht auf, ebenso nicht ein Auszug vom Hitalbum „Into The Great Wide Open“. Wenn wird eher auf Achtzigerstoff wie „Even The Losers“ und Material von „Wildflowers“ wie „Honey Bee“ oder „You Wreck Me“.
Vielmehr kommen etliche Coverversionen zum Zuge, wobei man sich an allzu offensichtliche Klassiker wagt. „Knockin´ On Heaven´s Door“ steht da neben „(I Can´t Get No) Satisfaction“, die John Cale-Nummer „Call Me The Breeze“ neben der Bobby Womack-Komposition „It´s All Over Now“. Einiges kennt man schon von „Live Anthology“, wie „Green Onions“, „Diddy Wah Diddy“ und der Titelmelodie von „Goldfinger“. Selbst für Spaßnummern war an den Abenden Zeit wie für den Country-Evergreen „You Are My Sunshine“ oder der Single B-Seite „Heartbreakers Beach Party“.
Die werden teils vom Publikum gefordert, welches dann auch kräftig mitsingt. Ohnehin findet dieses im Mix sehr prominent statt, die launige Stimmung der Gigs wird sehr gut eingefangen. Der Sound könnte zwar etwas mehr Volumen vertragen, dafür wurde auf Nachbearbeitung weitgehend verzichtet, was „Live At The Fillmore 1997“ sehr authentisch macht. Bei solchen intimen Rahmen dreht das Ensemble natürlich richtig auf und präsentiert eine unglaubliche Spiellaune, die hier spürbar ist. Viele Livedokumente gibt es von TOM PETTY & THE HEARTBREAKERS nicht, aber wenn dann Vollbedienung.
8 / 10