DEVIN TOWNSEND - Lightwork

11 devintownsend

VÖ: 04.11.2022
(Inside Out)

Genre: Prog/Ambient

Homepage:
DEVIN TOWNSEND

Der Mann hat in seiner Karriere so ziemlich jedes Genre bedient, so ziemlich alles ausprobiert, was im Metal – und Rockbereich möglich ist. Von den Anfängen als Sänger bei STEVE VAI, über die Thrasher STRAPPING YOUNG LAD, unterschiedlichste eigene Projekte wie OCEAN MACHINE bis hin zum Persiflieren seines Images als verrückter Professor mit ZILTOID THE OMNISCIENT. In der Pandemie muss der unermüdliche Kreativkopf geraucht haben, als er zum Nichtstun verdammt war. Im Frühjahr konnte ich ihn zweimal mit einem brachialen Set auf der Bühne sehen, welche Auswirkungen dies auf sein jüngstes Studiowerk „Lightwork“ hat kann man sich bei DEVIN TOWNSEND nie sicher sein.

Der alte Schelm hat sie wieder an der Nase herum geführt, oder waren die Konzerte eine Antwort auf die Arbeit an den Songs, die während der Pandemie entstanden sind. Das sehr helle Cover macht es schon deutlich wohin die Reise geht, eben das Umgekehrte der düsteren Shredder-Orgien. Ob das Ergebnis sehr viel vom externen Produzenten GGGarth Richards beeinflusst ist, den Townsend als Experiment hinzu zog kann man nur mutmaßen.
Jedenfalls fallen die Arrangements fast schon plüschig aus, der meist von Synthesizern geprägte Sound fällt sehr dicht und aufgebläht aus. Es braucht eine Weile bis man unter dem Zuckerguss die Details heraus schälen kann. Dabei geht es der Opener „Moonpeople“ noch verhältnismäßig locker an, ein paar elektronische Beats zu akustischen Gitarren lassen noch Freiräume, bevor diese sich im weiteren Verlauf in den Klangwolken verlieren.

Der folgende Titelsong präsentiert dann erstmals Bezüge zum progressiven Rock, wenn diese sich auch nur im Operettenhaften seiner Landsleute SAGA äußern. Nach metallischen Spuren muss man tiefer schürfen, „Dimensions“ fördert ein paar Industrialanklänge hervor, wobei hier der EBM-Anteil klar im Vordergrund steht. Lediglich im Solo blitzen kurze Frickelattacken auf, ebenso im ansonsten sehr getragenen „Heavy Burden“.
Was sich eher heraus kristallisiert sind ein paar große Hymnen, welche sich aus der Atmosphäre abheben wie in „Call of The Void“ oder „Celestial Signals“. DEVIN TOWNSEND knüpft mit dem Album an seine progressive Rockphase, speziell OCEAN MACHINE an, wobei die Klangteppiche hier weniger floydig ausgerollt werden. Viel eher ein Werk in das man eintauchen kann, welches auch eine introspektiven Charakter bietet, in dem sich der Hörer reflektieren kann.

6,5 / 10

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