RIOT IN THE ATTIC - Those Who Don't Belong
VÖ: 11.11.2022
(Monkey Road Records)
Style: Classic Rock/Stoner Hard Rock
Homepage:
RIOT IN THE ATTIC
Bei RIOT IN THE ATTIC hat sich mächtig was getan, deren zweites Studioalbum meilenweit vom gediegenen mitunter größtenteils recht durchwachsenen Debüt 'Dawn' entfernt liegt, was der Sache wohl bekommt, denn jetzt haben RIOT IN THE ATTIC endlich getan, was sich auf ihrem Debüt zwar ein ums andere Mal andeutete, jedoch unrealisiert blieb. Die Combo vereinigt Griffige Rocker mit Ohrwurm Hymnen, schweren Stoner Riffs und melancholischem Classic Rock, hat seit geraumer Zeit zu ihrem ureigenen Sound gefunden, den die Kölner hoffentlich künftig beibehalten.
Unnötigen Ballast abwerfen, sich komplett die Seele freirocken und Schwerpunkte anders zu setzen, wirkt manchmal Wunder. Das haben RIOT IN THE ATTIC getan. Die Alternative/Grunge-Anteile wurden erheblich reduziert zugunsten einer heavyer ins Eingemachte gehenden Classic/Stoner Hard Rock-Linie, was dem Songmaterial sehr gut bekommen ist. Mit 'Those Who Don't Belong“ befindet sich die immer noch als Trio agierende Band anno 2022 mächtig auf der Überholspur! „Sin & Wine“ gibt zum Auftakt gleich mal heftig Gas, selbiges gilt für den schweren Groover „Drag Me Down“. - Uptempo und Atmosphäre gehören bei RIOT IN THE ATTIC zusammen, wie der Korken auf die Bierflasche.
Vieles vom dem, was vor fast exakt zwei Jahren unausgereift klang hat kräftig Reife bekommen. Bei „Soma“ Part I fließt ein wenig altbekanntes Stonerflair mit nachdenklicher Grunge-Note mit ein, allerdings besitzt das Stück mehr als genug Drive und Melodie, um nicht „unter ferner liefen“ zu landen, sondern griffing ins Gehör zu laufen. „Soma“ (Part II) knüpft an „Soma“ (Part I) an, schielt zeitweise in Richtung Düster-Retro-Rockfärbung verwaschener AVATARIUM/JESS AND THE ANCIENT ONES-Songcollagen, „Wandering Dog“ erinnert an eine aufgewühlt nachdenkliche LED ZEPPELIN-Reminiszens, auch das tiefenmelancholische Zwischenspiel erinnert ans Luftschiff, „...And There Was Dust“ vereinigt LED ZEPPELIN mit zentnerschwer emotionsgetränktem Southernblues. „All For One“ verliert sich zunächst im Dschungel träumerischer Sphärenvorhänge bis es intensiv melancholisch wird. „Sand and Water“ verliert sich in kaum vollständig erfassbaren Weiten unendlicher Sandstrände einsamer Meeresgegenden, und schafft es chillig relaxtes Flair zu erzeugen, dessen Stimmung sich mit rockigen Eruptionen die Waage hält, bis a „Wildlife“ abschließend noch den knackigen fast ein wenig an GUNS N' ROSES trifft LYNYRD SKYNYRD erinnernden Bluesschlußpunkt setzt.
Fazit: Klare Steigerung gegenüber dem Debüt. Pfundstarker Tobak für die Classic Hard Rock/Stoner Rock-Abteilung. - Pflichtrelease für erwähnte Fanschicht! 8/10