CRIME - Master Of Illusion


VÖ: 11.11.2022
(Metalapolis Records)

Style: Melodic Heavy Rock

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CRIME

CRIME gehören zu den vergessenen Juwelen des 90er Hard n' Heavy-Spektrums, die allen geläufig sein sollten, denen eine Ader für knackig melodisch harten Gitarrensound zu Eigen ist. Die Hymne „Get Out Of This Jail“ passend zu den 90ern, lief damals nicht nur in der RoFa Ludwigsburg. Album Nummer drei trägt den Titel 'Master of Illusion' und wartet mit einem Dutzend knackiger Heavy Rock Nummern auf, jedoch können bedauerlicherweise nicht alle wie der voluminös knallende Openingtiteltrack „Master Of Illussion“, „Shoot, Shoot“ oder das Tempo gedrosselt schwere Tears Are Falling Down“ dieses Level aufrechthalten.

Gerade bei gedehnten Klangwelten vom Typ „From My Mind“ oder „Shoot, Shoot“ kommt die Raumtonvocalistik des heutigen DIVISION OF MADNESS und ehemaligen -IVORY TOWER/Ex-WICKED SENSATION-Ex-AMPYRE, Ex-SANVOISEN-Sängers Franzis Soto intensiv zur Entfaltung, was ein echter Vorteil ist. „No Live“ und „Show Me Love“ outen sich als powerballadeskes Kraftfutter. Bei letzterem sollte die Stimmlage mehr hochtonlastig und theatralischer anstatt bärbeissig klingen, weshalb der Gesang sich phasenweise nicht mit dem Song verträgt, was sich eher zum Nachteil auswirkt. Leider wiederholt sich ab Song sechs zu vieles, etwa 60 % des Songmaterials bewegt sich vermehrt im gleichen Temporhythmus, will heißen, es könnte weitaus abwechslungsreicher sein, weshalb es für die Schwaben größeren Qualitätsabzug zu verzeichnen gibt. Diesbezüglich waren CRIME in den 90ern variabler ausgelegt. Andere mögen vielleicht gefällig drüber hinwegesehen, - mir trübt es den Hörgenuss gewaltig, obwohl die Musik soviel sei fairerweise erwähnt, mehr als ordentlich arrangiert ist. Die kraftvolle Produktion trägt ihr gerüttelt Maß Anteil dazu bei, dennoch bleibt das Material vom 93er 'Hard Times'-Album das stärkste, was CRIME je veröffentlichten.

Musikalisch bewegen sich CRIME irgendwo in grober Schnittmenge von Hard Rock und Heavy Metal. Das neue Album knüpft qualitativ nicht an die beiden 1993 bis 1995 veröffentlichten Vorgängerscheiben „Hard Times“ und „No Cure“ an, dennoch könnte sich ein Test von 'Master Of Illusion' für's anvisierte Fanspektrum lohnen. Von meiner Warte gesehen, - gibt’s auf dem Sektor um Längen Besseres.

Fazit: Trotz kraftvoller Produktion - zwiespältig. 6,5/10