INCURSION - Blinding Force


VÖ: 11.11.2022
(No Remorse Records)

Style: Heavy Metal/NWOTHM

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INCURSION

Auf die vor zwei Jahren über das griechische No Remorse Label neu aufgelegte 'The Hunter'-EP lässt die schon seit den 80ern aktiven Amikapelle INCURSION ihr längst mal überfälliges Longplaydebüt 'Blinding Force' folgen, allerdings wäre es unfair, die Band allein auf ihre fast überwiegend vorhandenen US-Metal-Einflüsse zu reduzieren. In der Zwischenzeit gab es zwei Besetzungswechsel im Bandline Up: Die Rhythmussektion wurde ausgewechselt. An Stelle von Stone James übernahm Robbie Crede den Bass, für Buddy Norris rückte Dan Douchette auf den Hocker hinterm Schlagzeug. Manch schreibende Kollegschaft spricht in Bezug auf 'Blinding Force' vollständig von „US-Power Metal“ - eine Bezeichnung, die nicht gänzlich der Realität entspricht, dagegen lege ich klares Veto ein! Was bereits auf dem 1984er Demo erkennbar begann, wurde nämlich mittlerweile koninuierlich ausgebaut, verstärkt durch NWOBHM-Anteil ergänzt. Sieben Stücke von 'Blinding Force' bis auf „Vengeance“ und „Hang em' High“ (Insidern vom Demo bekanntes Material) sind neu, selbst bei den zwei frühen Tracks von 1984 kristallisiert sich der Hang zur NWOBHM bei INCURSION schon mehr als andeutungsweise heraus.

Apropos: Der schnelle Powerspeedfeger „Vengeance“ tendiert in Richtung TOKYO BLADE/SATAN/BLITZKRIEG/JAG PANZER/OMEN, das Stück platzt im Grunde nur so vor Leadsolifinessen und Gitarrenläufen, auch der vorab als 7'Inch- Singletrack ausgekoppelte Headbanger „Running Out“. Im schleppend episch aus dem Nebel kriechenden Riffrocker „The Sentinel“ - nicht zu verwechseln mit gleichnamigem JUDAS PRIEST-Klassiker – zeigen sich schwere NWOBHM-Riffs Früh80er-ANGELWITCH-Schule einschließlich deren Düster-Aura, wozu der heroische Klartongesang von Steve Samson beiträgt, dessen Organ Höhenlagen meistert, wo andere Sänger verzweifeln würden; auch so mancher in Richtung früher Teutonenstahlschule á lá TYRAN PACE/FAITHFUL BREATH weisender Sonnenstahl blitzt durch. „The Rites“ galoppiert im JAG PANZER/ TYRANT US/BROCAS HELM-Hymnenformat, auch der gegenüber dem Restmaterial doch etwas schwächere Titeltrack 'Blinding Force' bewegt sich in US-Metal-Gefilden OMEN/JAG PANZER, „Master of Evil“ knallt erneut mächtig in NWOBHM-Takt - TOKYO BLADE/BLITZKRIEG/JAGUAR, die sich packend mit OMEN/ RIOT/ BROCAS HELM duellieren. „Strike Down“ marschiert zunächst von einem RUNNING WILD-Mässigen (auf 'Chains and Leather' deutenden Drumsolo) ehe übergangsweise in Richtung MANOWAR/TYRANT US umgeschwenkt wird, um auf Tempo-Steigerung Marke TOKYO BLADE/GRIM REAPER zu treffen, „Hang 'em High“ kombiniert SATAN/TOKYO BLADE mit OMEN/RIOT-Einflüssen, ehe sich bei „Riot Act“ Spannungslevel und Dynamikfaktor gehörig steigern, Drummer Dan Douchette liefert eine Meisterleistung. Ok, an mancher Stelle könnte der Gesang eine Spur kräftiger sein, doch ansonsten gibt es nicht allzuviel zu bekritteln. INCURSION haben das vorgelegte Level der 'The Hunter' EP knapp übertroffen.

Fazit: Traditioneller Heavy Metal alter Schule, den man als treuer Fan & überzeugter Kuttenträger liebt, wertschätzt, und im Regelfall nie genug bekommt. - Well Done! 8,5/10

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