MANDRAGORA THURINGIA - Rex Silvarum
VÖ: Bereits erschienen
(MDD)
Style: Epic Folk Metal
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MANDRAGORA THURINGIA
Konnten MANDRAGORA THURINGIA mit dem Vorgängeralbum 'Der Vagabund' sogar einen Rock und Pop-Wettbewerb gewinnen, lässt sich festhalten, dass diese Kategorie bei den Thüringern überhaupt nicht zutreffend ist, dafür spiegelt ihre Musik zuviele unterschiedliche Facetten und tendiert klar in den Sektor Folk-Metal.
MANDRAGORA THURINGIA sind eine Epic Folk-Metalband – wie der Name fast deutlich verrät - aus Thüringen. 'Rex Silvarum' ist das zweite Studioalbum der sechköpfigen Thüringer Wikingertruppe und mit Vielseitigkeit nur so gespickt: Orchestrale Keyboardarrangements, Flöten, Streicher, Dudelsack, Akkordeon und nicht zuletzt effektvoll im Hintergrund wirgende Hintergrundchöre, die durchaus eine ganze Spur lauter und somit effektiver sein dürfen. Drum lauschet Geschichten aus alten Tagen... MANDRAGORA THURINGIA... haben euch viel zu sagen!
Abenteuerlich mystisch mit düster heroischem Einschlag beginnt der „Frühling“, danach erfolgt der schon mal kräftig die Rübe freiblasend auf's Gaspedal tretende mit Orchestralem per Keyboard erzeugtem Bombast flankierte „Ausbruch“ , begebe mich auf den Falkenflug in schwindelerregnde Höhen, erhalte seltenen Einblick in die Landschaft, blicke zum nächtlichen Sternenhimmel hinauf, begegne durch Phantasie ans Licht gebrachten Kreaturen der Nacht, „Sunufatarungo“ begibt sich begleitet von Flötenklängen auf den Wikingerkriegspfad, danach sorgen die Könige des Waldes in der kräftig nach vorn gehenden Bandhymne „Rex Silvarum“ einschließlich wunderschön komplett das Tempo herausnehmendem Flötensolopart, danach schrittweise Spannung und Tempo aufnehmend, für Ordnung, lausche den berauschenden Stimmen der Wesenheiten des Waldes („Waldgeflüster“), danach begeben sich die Thüringer harrsche Töne anschlagend auf die Jagd, um einer Lebensbedrohenden Hexe („Amygdala“), deren schmutziges Handwerk zu legen, anschließend folgt die Fahrt über's „Grüne Meer“, nachdem das Festland erreicht wurde, vereinigen sich Kriegerbarden im Thing, nordische Heldenlieder singend Schlachtpläne zu schmieden, das Trolle in den Wäldern hausend zu berauschenden Festen mit Saufliedern zum Feiern laden, zeigt „Trollmelodie“, danach bleibt es „Linde“ vorbehalten, durch deren knorrigen Äste der Zeitenwind bläst, für beißend schroffe Herbststimmung zu sorgen, ehe „Herbst“ den Dreizehntrackling orchestral mit Pianoklängen von Walkürengesängen getragen, auskingen lässt.
Gastbeiträge wie das mit Unterstützung von Dom R. Cray (EQUILIBRIUM, Ex-NOTHGARD) eingespielte „Amygdala“ dem in „Linde“ durch Unterstützung von Robert 'Robse' Dahn eingespielte Stück folgt, passen sich wunderbar dem Gesamtniveau eines gelungenen Dreizehntrackers an. Eintönigkeit ist bei dem Septett vollkommen fehl am Platze, Vielseitigkeit Trumpf! Mittelalter und Epic-Folk-Metallerschichten, denen MANDRAGORA THURINGIA noch unbekannt sind, sollten sich 'Rex Silvarum' zu Gemüte führen und möglicherweise auch mit dem ersten Langdreher, der 'Mandragora erwacht'-EP sowie dem Longplaydebüt „Der Vagabund“ beschäftigen, den Klanghorizont um eine empfehlenswerte Combo zu bereichern. Soviel Detailreichtum ist seien wir ehrlich auf Dauer nicht einfach zu verkraften, es fordert viel Geduld und Konzentration, weshalb Tonträger dieser Schiene immens viel Zeitaufwand für ein angemessenes Review benötigen.
Die ausgeglichene bombastreich mit Sinn für's Detail ausgetüftelte Mischung aus brachial, episch, flott, metallisch, bis tanzbar deckt ein recht breites Spektrum ab. Alle Texte sind auf deutsch gehalten, was nicht verwundert, es gehört bei Mittelalter Folk Metal hierzulande dazu und funktioniert bei diesem Stil ganz hervorragend, zumal es schlicht dazu passt. Weil alles nahtlos ineinander fließt, die Texte intellektuellen Charakter besitzen, sich fast wie ein Abenteuerliches Buch jener wilden, rauen und gefährlichen Zeitepoche lesen, fesselt die Musik beinahe dauerhaft. Anhängerschaft von NOTHGARD oder EQUILIBRIUM sollte hier ebenfalls mal reinhören, Fanschichten internationaler Epic Folk-Metalinstituionen vom Kaliber ENSIFERUM/HEIDEFOLK das Album sicherheitshalber antesten. Die ausgeglichene bombastreich mit Sinn für's Detail ausgetüftelte Mischung aus brachial, episch, flott, metallisch, bis tanzbar deckt ein recht breites Spektrum ab.
MANDRAGORA THURINGIA vereinigen Härte mit Gefühl, Tempo, Dramaturgie epische Passagen zu einer völlig in sich aufgehenden Melange, deren zeitloses Flair in vergangene Jahrhunderte zurückführt. Liebevoll detailreich ausgearbeitet entpuppt sich dieses Juwel als Offenbarung für Mittelalter und Folk-Metalfans.
Fazit: Vielseitig arrangierter Folk-Metal auf TopLiga-Qualitätslevel, der sich ungeingeschränkt für sämtliche Celtic Rock, Wikinger und Mittelalter-Bühnen empfiehlt.
Warnung: Bei diesem jedes überzeugte Mittelalterherz in Gewandung im Sturm erobernden Mittelaltertrip besteht hochgradig... - Dauerrotationsalarm! 9/10