THE JOKERS - Rock and Roll Bones


VÖ: 04.11.2022
(Metalapolis Records)

Style: Classic-/Hard Rock, Blues

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THE JOKERS

Sieben Jahre sind seit dem dritten THE JOKERS-Studioalbum vergangen. Durch fleißiges Touren konnte die Fanbase im Laufe der Zeit vergrößert werden. THE JOKERs füllen eine Lücke zwischen AC/DC, KINKS, STATUS QUO und THUNDER wobei dies nur den groben Rahmen der flexiblen Einflüsse abdeckt.

„Rock and Roll Bones“ heißt das aktuell vierte Studioscheibchen, es trägt die für THE JOKERS typischen Merkmale in sich, wofür die Band seit ihrer Gründung steht. Kernige Riffs, lässige Leadsoli, lockerer Groove im klassischen Rock n' Roll-Sound geben sich mitsamt rockig röhrenden Gesangs von Wayne Parry, der sich traumwandlerisch sicher durch alle Tracks bewegt, ihr Stelldichein. Gegenüber ihren beiden frühen stärkeren im Zeitraum von 2009 – 2013 erschienenen Alben 'The Great Big Rock n' Roll-Show' und 'Rock n' Roll Is Alive' hat sich im Laufe der Zeit Behäbigkeitsfaktor gediegenerer Rockigkeit im Zuge von Routine zunehmend bei THE JOKERS eingeschlichen.

„Ritual“ führt wie eine Art Hawaitanz locker ins Geschehen, „Your Gone“ tendiert gleich mal in Richtung BLACK CROWES, der Titeltrack „Rock and Roll Bones“ zeigt von coolen Singalongs umrahmt Vorliebe für AC/DC/CHICKENFOOD und DEF LEPPARD , „Walk Through The Door“ weckt als cooler Straßenbluesgrower lockeres easy Goin' Feeling. „Slapback“ geht in Richtung flotter THE WHO/THE KINKS- die sich mit erdigem THUNDER-Charme verheiraten, „Water On Fire“ besitzt soviel warmen Groove, das Feuer auf dem Wasser tanzt, hier wird klassische Rock n' Roll-Essenz lebendig. Alles noch in bester Ordnung und bunt gemischt. Ab Albumhälfte zwei wird’s auch schon mal etwas dröge. „Cold Heart“ rockt reichlich belanglos irgendwo zwischen gediegenem AEROSMITH/VAN HALEN-Stampfbeat, „Ghost Road“ frässt sich langsam doch gefühlt sicher ins Ohr, obgleich die Funky-Anteile fast schon discolike wirken. „Find My Way Home“ outet sich als weicher nur im klassischen Durchschnitt liegender Blues,der alles andere als harte „Granitstone“ wird seinem Songtitel keineswegs gerecht, dafür hat „Supercell Brothers“ wieder das goldene Händchen für zackige Rhythmen, catchy Refrains, lässige Rock n' Roll-Vibes und berauschend erdiges Rock-Feeling, selbiges gilt für eine mit pfiffigen Beats und griffiger Melodie auftrumpfende „Queen of America“, der abschließende "Carnival" beendet den Reigen erneut im Hawaiitanzmodus, trotzdem hinterlässt dieses Stück Tonträger zeitweise seltsamen Geschmack.   

Irgendwie vermisse ich stellenweise den harten knackigen Taktbeat der frühen ersten Bandjahre. Am besten sind THE JOKERS, wenn sie krachend nach vorn gehende Rock n' Roll-Grooves auffahren, mit pfeffrigen Beats würzen, siehe vermehrt... - Albumhälfte eins oder ihre Rock n' Roll-Atmosphäre geschickt ins Ohr transportieren. Handwerklich sauber gespielt, reduziert sich je weiter es in die Endphase geht, der Songqualitätsanteil ein wenig. THE JOKERS bewegen sich dessen ungeachtet zum vierten Mal auf der sicheren Haben-Seite, denn es gibt zahlreich schwächere Alben auf dem Classic Rock/Hard Rocksektor als 'Rock and Roll-Bones', die bei weitem nicht annähernd so flexibel gestrickt sind.

Fazit: Mit 'Rock and Roll Bones' haben THE JOKERS ein swingendes Rock n' Roll-Album am Start, dass über weite Strecken zu gefallen weiß. - Cooler Rock n' Roll-Cocktail mit kleineren Punktabzügen auf Albumhälfte zwei. 7,5/10