O.R.K. - Screamnasium
VÖ: 21.11.2022
(KScope/Edel)
Genre: Alternative Prog
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O.R.K.
Vor ein paar Jahren gründeten PORCUPINE TREE-Bassist, der auch bei NO-MAN tätig ist und Pat Mastelotto, der bei so unterschiedlichen Formationen wie KING CRIMSON oder MR.MISTER die Kessel rührte eine neue Band. Kennen gelernt haben sie sich auf der Tour von PORCUPINE TREE, bei der Mastelotto mit STICKMEN den Support gab. Mit Lorenzo Esposito Fornasari als Sänger sowie Carmelo Pipitone an den sechs Saiten stießen zwei weniger bekannte Gesichter zu O.R.K. Die gestandenen Proggies haben nun mit „Screamnasium“ ihr viertes Album am Start.
Allerdings ist vom progressiven Rock nicht all zu viel zu hören, eher sucht man das Heil in alternativen Welten. Natürlich darf sich der weitgereiste Schlagwerker austoben, wobei er hierbei sehr subtil zu Werke geht und viele atmosphärische Kontrapunkte setzt. Was man bereits im Opener „As I Leave“ vernehmen kann, wird in „Deadly Bite“ zur Vollenddung gebracht, bei dem auch ein paar Tasten zum Einsatz kommen. Im Chorus braust dann die Dynamik etwas auf, wenn nicht so sehr wie in der Auftaktnummer, die rockig losbrettert.
Hier erkennt der geneigte Rock-Fan schon die stimmliche Nähe der lediglich LEF abgekürzten Sängers zu Chris Cornell. Die selben hohen weiten Schreie, eine sehr ähnliche Stimmfärbung, was sich bei der Identifikation bemerkbar macht. Fiebrige Leads bei „Unspoken Words“ verfolgen den Faden noch deutlicher. Eher bei FAITH NO MORE lässt sich die Melodieführung von „Don´t Call Me A Joke und dessen Abgedrehtheit einordnen. „I Feel Wrong“ bedient ebenfalls diese Kerbe, lässt eine gewisse bluesige Schlagseite nicht leugnen, die auch anderswo dezent durchscheint.
Die Stärke von O.R.K. ist ihr fast Reibungsverlustfreies Umschalten von getragenen Passagen über leicht noisige Gitarrenattacken hin zu einem Classic Rock-Konsens. Das passt speziell in „Something Broke“ gut zusammen, aber auch „Hope For The Ordinary“. Manches wirkt auch etwas zu theatralisch, gerade „Consequences“ mit einem Gastbeitrag von Elisa, wo nicht immer die Gitarre zum Erden durchkommt. Auf „Screamnasium“ wurde aber der Stil des Quartetts gekonnt verfeinert, die unterschiedlichen Zutaten homogen verrührt.
6,5 / 10