ACID WITCH - Rot Among Us


VÖ: 31.10.2022
(Hells Headbangers Records)

Style: Psychedelic Okkult Horror Doom

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ACID WITCH

Dass ACID WITCH aus Detroid (US-Bundesstaat Michigan an der kanadischen Grenze gelegen), ihr neues Album gerade zu Halloween veröffentlichen, ist kein Zufall. Eingeläutet vom zweiminütigen Intro „Gather Each Witch“ das bis zum Dröhnen erster Bratgitarrenriffs wie die Prozession einer Hexenverbrennung wirkt. Wer ACID WITCH im reinen Doomsektor verortet, liegt grundlegend falsch. ACID WITCH spielen wie sie es auf den Alben zuvor taten, Okkulten Psychedelic Horror Doom.

Nach dem Intro schält sich im Titelsong Hexen-Gesang heraus, der extrem hoch und zart anstatt unheimlich schmerzgepeinigt rüberkommt. „The Sleeper“ klingt zum Ende bedrohlich aus, schade, das es keinen Spannungsfaktor aufbaut. Dieses Versäumnis umgeht „Psychedeathic Swampnosis“ geschickt hier vereinen sich bratende BLACK SABBATH-Riffs mit nebulösen Hintergrundkeyboardschleiern. Je weiter das Album läuft, desto besser kommt es zunehmend in die Gänge. ACID WITCH haben damit ihren Status konstant aufrechterhalten. Leider sind auch überflüssige Klaumaukparts dabei, was der Sache nicht immer verträglich ist.

„Devil's Night Doom“ bewegt sich im traditionellen Proto bis Doomsektor zwischen BLACK SABBATH/SAINT VITUS, jene Basis, die bei ACID WITCH schon immer prägend war, das Stück kommt mittels verzerrt harschem Gesang, druckvoller Gitarre schwermütig bedrohlich rüber wie es sich für ACID WITCH-Alben gehört. „5508 Martin St“ kriecht ähnlich durch's Boxengehäuse. Auch bei „Evil Dad“ sind es die einleitende Horrorsprechpassage sowie zwischen Höhe und Gekrächz hin und her gerissene disharmonischer fast wie aus einem Kinderfilm stammender Hexengesang, der statt Atmosphäre erzeugend eher abtörnt je öfter diese Tonfrequenz erklingt, bevor infernalisch drauflosgethrasht wird und noch dicker Doomanteil hinzu kommt. Wie solch ein Song richtig funktioniert, zeigt „Tommyrotters“ in kraftvoll prägender Weise, wo fette Doomriffs in Verbindung zu fiesem Gesang ihre Wirkung nicht verfehlen. Langgezogen systematisch psychdelisches Feeling erzeugende Keyboardsilhouetten kommen einschließlich verzerrter Toneffekte hervorragend zur Geltung, selbiges gilt für „Chelsea didn't Come Home Last Night“, wo der Thematik entsprechend gespenstische Skral-Atmosphäre dominiert. Für die Schlußzeremonie sorgt „Gundella, The Green Witch“, bei diesem Stück wird eigentlich erneut genau das Flair erzeugt, wie es zu einem solchen Album passt obschon im Wechsel dazu auf extrem hohem Tempo geknüppelt wird. Warum das Wort eigentlich? Wenn nur nicht wieder erneut der überflüssige Klaumaukfaktor wäre, wodurch solch ein interessanter Schlußtrack zeitweise heftig ausgebremst wird. Zurück bleibt ein Okkultes Psychedelic Horror Rockspektakel auf dem trotz vorhandener Band-Trademarks an mancher Stelle nicht durchweg alles rund läuft.

Fazit: Genrekompatibler Psychedelic Okkult Horror Doom-Tobak der besseren Sorte, obschon bei diesem Release noch einiges mehr möglich gewesen wäre. - Gut! 8/10

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