BUDDY GUY - The Blues Don´t Lie

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VÖ: 14.10.2022
(Silvertone/RCA/Sony Music)

Genre: Blues

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BUDDY GUY

Der Mann gehört sicher zu den ganz großen seines Faches, der bereits seit Ende der Fünfziger aktiv ist. Schon 1985 wurde er in die Hall Of Fame aufgenommen, dazu mit Preisen überhäuft, darunter acht Grammys. Seine Leidenschaft ließ BUDDY GUY selbst im hohen Alter nicht los, vier Jahre nach „The Blues Is Alive And Well“ widmet er auch seinen neuesten Albumtitel seiner Spielart. Auf „The Blues Don´t Lie“ bekommt er viel Unterstützung von Freunden und Weggefährten.

Man könnte nun unken, der Meister hätte es selbst nicht mehr drauf und ist auf die Beiträge anderer angewiesen. In der Tat könnte man die Scheibe unter Produzentenalbum einsortieren, da Tom Hambridge, der Mann an den Reglern den Großteil des Materials komponierte. Zumindest hat nicht auch noch Guy bei Smith und Bonamassa angedockt und ein eigenes Team um sich geschart.
Und in mit seinen 86 Lenzen ist es wirklich zu verschmerzen, wenn er einen Teil der Kreativarbeit abgibt. Einzig „The World Needs Love“ stammt alleine aus seiner Feder, ein langsamer, aber nicht ruhiger Blues mit vielen Leadpassagen und jazzigen Pianotönen. Auch am rockigen Opener „Let My Guitar Do The Talking“ war er beteiligt, bei dem auch viele Bläser zum Einsatz kommen.

Jener Song gibt seine Rolle an dem Album besser vor, die Licks, die er im folgenden Titelsong über die sanft geblasenen Trompeten legt sind großartig. Im Text wird mit Sony Boy Williamson einer weiter Legende gedacht. Den souligen Charakter findet man noch in einige Liedern wie etwa „We Go Back“. Wird er ohnehin durch den Gesang von BUDDY GUY getragen, so erhält er hier tolle Schützenhilfe von Mavis Staples. Noch sanfter gleitet der „Gunsmoke Blues“ auf den Schwingen des elektrischen Pianos daher, wo auch Jason Isbell seine Stimme leiht.

Doch BUDDY GUY beherrscht nicht nur die ruhigen Töne, seine Performance beherrscht sowieso das ganze Album. Was er in seinem Alter noch aus Stimmbändern und Fingern holt ist wirklich unglaublich. Selbst für eine „House Party“ an der Seite von Wendy Moten ist er sich nicht zu schade und rockt diese gehörig, während er sich mit „Last Call“ in eine Jazz-Bar zurück zieht. Auch bei „Symptoms Of Love“ lässt er mit Elvis Costello die sechs Saiten rauchen, wie mit James Taylor in „Follow The Money“.

Vielleicht sind die sechzehn Nummern zu viel, aber sie zeigen die ganze Bandbreite, welche die Legende authentisch rüber bringt. Sicher hat Hambridge da viel eingebracht, gibt aber als Produzent jedem Ton sehr viel Raum zur Entfaltung. Mit Bobby Rush funkt er sich durch „What´s Wrong With That“, „Sweet Thing“ geht wieder mit Bläsern tief zu den Wurzeln, „Well Enough Alone“ kommt reduzierter und das abschließende „King Be“ zeigt den großen Mann ganz alleine am Gesang und akustischer Gitarre.

7,5 / 10

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