VANILLA FUDGE - Vanilla Zeppelin

11 vanillafudge

VÖ: 30.09.2022
(Golden Robot Records/Soulfood)

Genre: Psychedelic/Heavy Rock

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VANILLA FUDGE

Die Formation aus der einige herausragende Instrumentalisten hervor gingen war schon immer für ihre Coverversionen bekannt. So gaben sie in ihrer Frühphase vielen Psychedelic – und Soulsongs ein neues Heavy Rock-Gewand. Auch wenn sie bald von der Entwicklung eingeholt wurden und sich Anfang der Siebziger auflösten kamen sie immer mal wieder zusammen. Vor ein paar Jahren nahmen sie sich dem Katalog einer Band an, die sie eigentlich selbst beeinflusst hatten. Auf „Out Through The Indoor“ verpassten sie LED ZEPPELIN-Titeln ein neues Gewand, nun erscheinen die Songs remastered als „Vanilla Zeppelin“.

Neubearbeitungen vom Material des Luftschiffes gibt es mehr als genug, kürzlich erst widmete sich BETH HART dem Thema. Doch bis auf die obskuren DREAD ZEPPELIN drückte ihnen niemand so den eigenen Stempel auf wie die Mannen um Drummer Carmine Appice. Vor allem das gedrosselte Tempo fällt schon im Opener „Rock And Roll“ auf, bei dem Mark Stein auch seine Hammond gewinnbringend einsetzen kann, was eine völlig neue Dynamik ergibt. Das gilt ebenso für „Moby Dick“, das inklusive Orgelsolo daher kommt. In „Immigrant Song“ nutzt der Tastenvirtuose dann bevorzugt den Synthesizer für ein Plus an Atmosphäre.

Als Sänger ist er ohnehin der Star der Truppe und übernimmt auch Passagen, die gar nicht für ihn gedacht sind. „Babe, I´m Gonna Leave You“ und „Ramble On“ werden ihrer flirrenden Klampfe beraubt, stattdessen nehmen Orgelflächen so richtig Fahrt heraus, wobei letztgenanntes Stück zum Gospel mutiert. Wo schon immer Tastenklänge im Vordergrund standen ist der Unterschied zum Original nicht so groß, wie bei „Trampel Under Foot“ nachzuhören. „All My Love“ hingegen gefällt mir in der psychedelischen Version sogar besser, weil die melodiösere Ausrichtung mit mehr Überzeugung durchgezogen wurde.

Die mehrstimmigen Gesänge von „Your Time Is Gonna Come“ geben ebenfalls tolle neue Impulse, wobei hier der gospelartige Refrain etwas rockiger angeschoben wird. Aber das war ohnehin eine Vorlage wie gemacht für VANILLA FUDGE. Und was sie aus „Dazed And Confused“ machen ist ganz großes Kino, die Basslinien von Tim Bogert und die ruhigen Parts schweben noch mehr als üblich. Bereits die Einleitung mit den Bläsern lässt aufhorchen, welche dann auch später wieder auftauchen, und im härteren Abschnitt meldet sich noch einmal Mark Stein zu Wort. Selbst für diejenigen, die alles auswendig kennen, gibt es hier noch Neues zu entdecken.

7,5 / 10

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