SARCATOR - Alcahest


VÖ: 21.10.2022
(Black Lion Records)

Style: Black/Thrash Metal, Death n' Roll

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SARCATOR

Anhängerschaft ruppig brutaler Klänge bekommen den brandheißen Tipp, am besten mal SARCATOR antesten! Diese noch recht junge Abrisscrew deren Lebensalter zwischen 18 – 23 Jahren hat sich aufprägende Genrelegenden und Koriphäen gestandenen Kalibers fixiert, die das Genre impulsgebend prägten.

Ganz frühe KREATOR/SEPULTURA treffen zunächst KRISIUN/SARCOFAGO im Hpyerschallgeschwindigkeitsthrash-Modus. Der Opening Track „Ascend“ gleicht einem Tornado (!) sorgt gleich für kompromisslos alles wegbrennenden Flächenbrand. Die Stimmfrequenz der Leadvocals von Mateo Trevonen klingen etwa wie eine krude Mischung aus SARCOFAGO Stimmbandteufel Wagner Antichrist und KREATOR-Mille. Das es um wesentlich langsamer einschließlich feiner Melodien geht als permanent auf die Ballerdüse zu drücken, ohne an Heavyness zu verlieren, zeigt „Perditions Hand“. Der brutale an eine hässlich gemein rotzräudige Mischung verzerrt heißeren Deathgrowls und Thrash-Shouting passt hervorragend effektiv zur Mucke des schwedischen sich mehr auf Midtempo eingeschossen Extremmetalnachwuchses, der alle seine Lektionen hervorragend von den Meistern gelernt hat. Beim zunächst melancholisch akustisch beginneden „Dreameater“ das zwischendurch erneut diese Klangfärbung verwendet, liegt unmittelbare SEPULTURA-Nähe in der Luft, deren kraftvolles Flair sich mit SARCOFAGO vereinigt, bis am Ende wieder heftig der Oldschool-Knüppel kreist. „The Long Lost“ orientiert sich erneut an KREATOR/ SARCOFAGO, artet jedoch nicht in pure Knüppelorgieren aus, sondern rifft schleppend langsam ehe der Dramaturgiefaktor gewaltig anzieht, bis ein mystisch das Tempo rausnehmender Ruhepart dem Stück eine Wendung der überraschenden Art gibt, ehe die Leadgitarre wie ein lavaspeiender Vulkan explodiert. Geil, was die vier Schweden hier vom Leder ziehen, um banaler Floskelei der Sorte „Hat man doch alles schon mal gehört“ im Handumdrehen den Wind aus den Segeln zu nehmen!

Statt sich einfach mal volle Pulle durch ihr neun Songprogramm zu thrashen machen es die vier enorm spannend, dehnen ihre oft Midtempolastigen Songs im Zeitfenster von 5:30 bis knapp 10 Minuten in die Länge aus, geben sich zeitweise sogar etwas übertrieben verspielt, schaffen es aber oftmals geschickte Rhythmustempowechsel verbunden mit fesselnd variablen Spannungsbögen einzubauen. Auch der Zweite Albumteil hat es in sich. „He Who Comes from The Dark“ umrahmt von bedrohlich düsterer Grundstimmung entpuppt sich als Black n' Metal-Thrash-Monster, das gewaltige Temposteigerung zum Schluß erfährt, „Devil Sun“ ist ein fast schon dem klassischen Hard Rock mal zeigen wollender Riffstampfer, wie's geht, ehe es in Heavy/Thrash-Gefilde abtaucht, diesem Stück liegen beißend Giftige Nuancen zu Grunde, die Wut, Klage, Verachtung und Aggression versprühen, wie es nur wenige Kapellen in dem Genre können. „Sorrow's Verse“ koppelt das bisherige Spektrum sogar mit epischem Timbre der unwiederstehlich nie wieder zurück kommenden METALLICA-Phase zu 'Ride The Lightning'/'Master Of Puppets'-Zeiten (!) die zwischendurch in geisterhaft okkultes Flair übergeht mit klassischer Bluesfärbung angereichert wird, und alles klingt so ausgereift routiniert genau so als wäre hier eine Combo bühnenerfahrener Alt- Hasen am Werk. Der Gedanke drängt sich zumindest beinahe auf...

Was an dieser Scheibe wenn wir schon bei dem Begriff angelangt sind, 'modern' wirkt, wobei meine Gedanken schreibender Kollegschaft bis zu einem gewissen Grad beipflichten, die das mir eingefleischtem Oldschooler an und für sich verpönte Unwort berechtigtermaßen benutzt, jedoch ist es weniger die gering fügig in zeitgemässerem Black Metalsound schwimmende Musik, sondern bezieht sich dies vielmehr auf die unpassende Produktion. Dafür und für die teils ausufernd verspielten Anteile sowie dem Umstand, dass nach dem brutal alle Lichter ausblasendem Opener "Ascend"  zu sehr in den Midtempobereich zurückgefahren wird, gibt es leichten Punktabzug. Ansonsten machen SARCATOR vieles richtig. Ok bei derart gedehntem Songmaterial wird’s mit der Zeit schon langatmig, obwohl die spielerischen Fähigkeiten dieser Truppe deutlich über dem Genre-Durchschnitt liegen. Im knapp 10Minütigen Titeltrack „Alcahest“ gelingt es, alle Stärken zu bündeln, dabei kommt erneut etwas der 'Ride The Lightning'/'Master of Puppets'-Spirit hoch, dessen Masse sich mit intensivem KREATOR/SARCOFAGO-Unterbau vermischt.

Fazit: So geht Black Metal Thrash in the Old Vain mit Klasse, Varianz und extrem tödlicher Wucht zahlreiche Durschnittsthrashcombos aus den Schuhen hauend richtungsweisender Härte das Nachsehen gibt... - So, Here It Comes! 7,5/10

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