AFTER ALL - EOS


VÖ: 14.10.2022
(Metalville)

Style: Speed/Thrash/US- Metal

Homepage:
AFTER ALL

30 Jahre AFTER ALL und zum Bandjubiläum ein neues Album. 'Eos' heißt der Silberling und rotiert obwohl thrashlastige Riffs Grundlage bei den Belgiern sind, im Speed Metalmodus. Nicht jedes AFTER ALL-Album war eine Offenbarung. Dieses gehört zum Besten,was je aus dem Hause AFTER ALL veröffentlicht wurde.Hier die Begründung:Labelwechsel und Frischer Wind im Bandgefüge Mike Slembrouk übernahm den Gesang, Bert Guillement den Posten auf dem Drumhocker machen sich auch bei ATER ALL bemerkbar. Alles klingt fließend, in sich gereift und wohl strukturiert.

„The Judas Kiss“ knallt heftig mit hoher Tempoauslastung, und höre ich richtig? Auf der Scheibe kommt mir öfters eine ganze Ladung US-Metal entgegen, der des öfteren in die Nähe von METAL CHURCH/OMEN/LIEGE LORD & Co. gelangt, was dem Zehntrackling (das Intro nicht mitgezählt) prima zu Gesicht steht. Neben dem Gesang besticht vor allem die hervorragende Gitarrenabeit. „Elegy For The Lost“ und „Waiting For The Rain“ bestätigen ein gewaltiges Faible für klassischen US-Metal, der auf 'Eos' reichlich vorhanden ist. Gesangliche Parallelelen zu FATES WARNING-Stimmbandkoriphäe John Arch oder dem 2005 verstorbenen Ex-METAL CHURCH-Ausnahmesänger David Wayne (R.I.P.!) schälen sich zeitweise heraus. „At Dawn's At First Light“ verteilt in raumgreifender Form balladeskes Flair. „Demon's Raging“ tritt mächtig auf's Gaspedal, das Gitarrenduo Dries Van Damme/Christophe Depree lässt (passend zum Songtitel) mörderisch die Axt kreisen, dann folgt aufeinmal ein feinfühlig das Tempo drosselnd vor allem die goldene QUEENSRYCHE-Ära gedanklich bei mir aufleben lassender Part, was ungemein fesselt bis abermals die krachenden Gitarrenriffwände das Tempo bestimmen. „Grand Illussion“ hat ein bisschen was von stampfenden RIOT, die von heroischen METAL CHURCH-Melodieschleifen umgarnt werden. „Shadows Of The Mind“ hat entgegen dem Restsongmaterial stark progressiven Touch weg.

Als Soundengineer fungierte Dan Swanö, womit das Album genau den richtigen Schliff erhielt. Das Ergebnis klingt druckvoll, kräftig, in jeder Hinsicht fett ausgesteuert, doch nie übersteuert. AFTER ALL wurden im Klarsoundverfahren produziert, was der gesamten Scheibe alles in allem tatsächlich sehr gut bekommt.

Fazit: Starkes Teil einer Band, die man als Fan von klassischem US-Metal, Power-, Speed/Thrash künftig wieder stark auf der Rechnung haben sollte. 8,5/10