THERION - Lemuria


VÖ: Bereits erschienen
(Hammerheart Records)

Style: Symphonic Metal

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THERION

Auf dem 2004er Doppelschlag 'Lemuria/Sirus B' behielten THERION die Linie der Vorgängerwerke bei, werteten beide Alben mit vielschichtiger Gesangsfacetteierung Alt-, Tenor-, Bariton, Sopran etc. auf, was dauerhaft anstrengt weil es zeitweise heftig überladen ist. Natürlich zeigte auch dieses auf Bombast bauende Doppel ein unglaublich breites Gefühlsspektrum, von sanft liebevoll entspannt schwermütig melancholisch bis trauervoll, düster mystisch aggressiv. 170 Musiker/innen darunter viele Sänger und Sängerinnen unterschiedlichster Stimmlagen haben am Gesamt ergebnis mit gearbeitet. Trotz aller THERION-typischen Variabilität macht es dieses bombastische Gesatmwerk den Sinnen nicht immer leicht, zu folgen.

Inhaltlich befasst sich das Doppel mit Gottheiten alter lange vor dem Christentum bestehend polytheistischer Religonen sowie darin enthaltener Schöpfungsmythen. THERION gingen weiter nach bewährtem Schema vor, blieben ihrem enorm vielseitigen Kreativitätsradius treu, der Rockfaktor wurde stärker mit eingebunden, während auch das Bombastische Element gehaltvoll auf beiden Alben zum Tragen kommt.

LEMURIA
Mächtig aggressiv mit schweren Riffs umlagert beginnt „Typhon“, dem Titel gerecht werdend ein Gitarrentaifun, der sowohl dramaturgische Elemente als auch orchestrales Flair beinhaltet. 'Unhark Runa' eskaliert in wuchtigen lange nicht mehr zelebrierten Power Metalausbrüchen, „Three Ships of Berik, Pt. I und Pt. II" gipfeln in spannungsgeladen symphonischer Operettenvielfalt, der auch verzerrte Deathgrowls hinzugefügt wurden. Feinfühlige Leadsoli sorgen zusammen mit Stampfgalopp und feiner Leadsolofacette für erlesene Spannung, ehe der Einsatz von Bläsern heroische „Lemuria“ gipfelt in trauerklagend melancholischem Frauengesang abgelöst von Theatralischer Männerstimmbandästhetik einschließlich hochkarätiger Spannungsbögen, sanfte Seiten zum Klingen bringt ein auflockernd mit eingewobener Flötenpart, packende Gesangslinien treffen tonnenschwere Gitarren, ehe „Quetzacoatl“ dem Südamerikanischen Hauptgott der Azteken und Tolteken der als Schöpfergott von Wind, Himmel und Erde gilt. Im Anschluß folgt in „The Dreams Of Swedenborg“ ein schwerblütig melancholisches Highlight, dem es weder an Spannung noch Dramaturgie fehlt, Orchestrale Strukturen und stampfenden Rock noch feinfühliger Frauen/Männergesangsfacette fehlt. „An Arrow form The Sun“ ergießt sich in feinfühliger Melodievielfalt um in knackige Gitarrenarrangements überzugehen, wobei operetten haft kehliger Männergesang und Gitarrengefrickel für packende Umrahmung sorgen, ehe Ambientmässiger Operngesang in geradlinige Rockriffs und Choräle umschlägt. Danach folgt das spannungsgeladen mystische in klassischen Heavy Metal-Ausbrüchen gipfelnde „Abraxas“ mit diesem Namen wurde das höchste Schöpfer-Urwesen allen Seins durch den ägyptischen Gnostiker Basilides bezeichnet, daraus gingen die fünf Urkräfte Geist, Wort, Vorsehung, Weisheit und Macht hervor.

Am Schluß wird auf deutschprachiger Stimmfacettierung und klassischem Heavy Metalfundament fußend noch die „Feuer Overtüre“ ausgerufen, der von Zeus gefangene Titan „Prometheus entfesselt“. Die Message aus der Deutung der Überlieferung: Prometheus bringt das Feuer der Reinigung in den Geist der Kunst.

Fazit: Ein weiteres Mal gelang THERION der Sprung an die Spitze im Genre. 9/10

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