WYRD - Heathen


VÖ: 26.08.2022
(Moribund Records)

Style: Epic Pagan Black Doom Folk Metal

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WYRD

Das ein Lied ausreicht, um ein Full-Lenth-Album zu füllen, haben EDGE OF SANITY bereits in der Vergangenheit gezeigt. Bei dieser Neuauflage der passend im NachMillenniumsjahr 2001 erschienenen Debütscheibe von WYRD einer finnischen Epic Pagan/Black Folk Doomkapelle besser gesagt dem Einmannprojekt von Narquath dehnt sich das Vergnügen auf eine Spielzeit von 51:11 Minuten aus.

Eine alte Höhlenzeichnung die vermutlich den gehörnten keltischen Gott Cernunnos in Hirschgestalt zeigt, lässt bereits auf den vielsagenden Titel „Heathen“ = Heiden schließen. Dem entsprechend um die Heidnische Religion dreht sich dieser CD-Rundling. Darin beklagt Narquath die Verdrängung der ursprünglich einst heidnischen Religion durch das zeitlich später entstandene Christentum.

Verträumt epische Akustikfolkorefacettem verbinden sich mit schleppend finsterer zwischen Mystik und Heroischem Faible schwankender Doomheavyness, begleitet von permanent vorhandenem heidnischen Unterton, heroische Gesänge, Meeresrauschen, Donnergrollen, Flöte, Keyboardsilhoutten, harsche Gitarren, garstig beißender Krächzgesang, verbinden sich mit epischen Momenten, rauem Charme den Stolz einst heidnisch besiedelter Nordlande sowie deren berauschender Tiefe. Demzufolge darf sich öfter ein Farbtupfer epische BATHORY oder MORTIIS hinzu gesellen, wenn's episch wird. Heroisch gedrosselte Parts bauen schrittweise Spannung auf, die sich mit Spirit von Bergen, Höhlen, Wäldern, Tälern, Flüssen und Seen verbindet. Rabengekrächz, Klirrende Schwerter und Äxte, leiten in einen heroisch gesungenen Part über, dessen schwerblütige Trauer Melancholie unmittelbar an die Schönheit solch ursprünglicher Plätze denken lässt.

Das Booklet mit hübschen Bildern einer fesselnden Herbst/ Winterlandschaft deren Wald zum Verweilen einlädt hat auch schon mal etwas, Texte bedarf es keiner. Derart aussagekräftige Abbildungen bedürfen keiner Worte, sondern eher des bewussten in sich selbst Hineinblickens um den Gehalt der Musik zu erfassen.
„Heathen“ ist ein Song von soviel ursprünglicher Wirkung mitsamt zugehöriger Aussagekraft, dessen Titel und Inhalt Bände spricht. Dort, wo einst Heiden einschließlich deren Bräuche und Sitten lange Zeit vor dem erst später geborenen Christentum lebten, sind immer noch deren Gottheiten und Kräfte fühlbar präsent vorhanden. Wer daran zweifelt, sollte besser nicht wagen, sich dorthin begeben.

Fazit: Gelungener Brückensong auf Albumlänge im Zeichen schwerblütiger Heidenmetalorgien zwischen AGALLOCH, KATATONIA, BATTLELORE, MORTIIS, HORNA, BATHORY, VINTERSORG, DRAUGNIN und OCTOBER FALLS. We Raise our Axes and Swords in reverenze for mighty Heathen-Gods and the Pride of Ancestors who guide their ways. - Horns Up! 7,5/10