CYE-THE BAND - The Strange Animal From The North

09 cyetheband

VÖ: 02.09.2022
(Nauntown Music)

Genre: Prog Rock

Homepage:
CYE-THE BAND

Die Anfänge der Schweizer reichen zurück bis ins Jahr 1978, wobei sich die Truppe immer größere Pausen genehmigte. Nach einigen Wechseln im Line-Up sind immer noch die Gründungsmitglieder René Tecklenburg an den Tasten und Gitarrist Marko Heinemann mit an Bord, die unter dem Pseudonym HeiTeck auch sämtliche Songs schreiben. Drummer Billy Oden stieß auch schon 1983 das erste Mal zur Band, Bassist Hans Neber ist ganz neu dabei. Bisher ist der Output mit zwei Scheiben eher dünn, aber schon mit dem Titel trägt „The Strange Animal From The North“ dick auf.

In der Tat wird hier schon groß und ausufernd musiziert, Symphonic Prog im wahrsten Sinne des Wortes steht auf der Agenda. Kein Wunder, dass sich der Vierer auf GENESIS oder YES beruft. Dabei ist man musikalisch eher in den Jahren ihrer Gründung unterwegs, als sich der Prog hin zu mehr Melodie öffnete. Gerade wenn Heinemann die Riffs knackig anschlägt kommen dem Hörer SAGA in den Sinn. Auch klanglich kommt das Ganze recht geschmeidig rüber und füllt die Klänge mit dem nötigen Volumen.

Interessant ist auch die Albumanlage, die vier Suiten umfasst, die allesamt Longtrack-Format erreichen und schlicht „1st Movement“ bis „5th Movement“ genannt werden, wobei der eigentliche dritte Titel fehlt. Intern sind die Nummern dann in kurze knappe Songs eingeteilt, die auf progtypische Namen wie „The Mind Bender“, „Medusa´s Eyes“ oder „Shifting Realities“ hören. Wobei diese Namen Schall und Rauch sind, da „The Strange Animal From The North“ komplett instrumental gehalten ist.

Die einzelnen Parts unterscheiden sich stark voneinander, sind oft mit völlig unterschiedlichen Mitteln eingespielt worden. Ein wenig wirkt das als ob hier einfach Songskizzen aneinander gereiht wurden, einer der häufigsten Vorwürfe an progressive Musik. Zumal die Übergänge nicht ganz reibungslos ineinander fließen, was sie noch etwas sperrige macht. Dabei sind die insgesamt zwanzig Ausschnitte für sich eine Entdeckung wert. Nach all den Jahren des gemeinsamen Musizierens sind CYE-THE BAND natürlich auf einander eingespielt.

Egal, ob sie es konzertant jubilieren lassen, die Leadgitarre von Heinemann empor steigt, die Mellotronflächen einen einhüllen, besagte Riffs Härte reinbringen, ebenso vertrackte Abfahrten, akustische Weisen den Folk einbringen, das Piano und Streicher noch mehr Tempo heraus nehmen. Gerade Tecklenburg verfügt über ein ganzes Arsenal an Instrumentarium.
Schon das Bandphoto weiß da zu beeindrucken, auch die Orgel darf nicht fehlen. Er ist sicherlich der Mittelpunkt der Scheibe, sein langjähriger Partner hat es schwer sich durchzusetzen, doch darin liegt auch der Reiz der Aufnahmen. Deswegen benötigt das Ganze auch hohe Aufmerksamkeit und ist eher Prog-Gourmets auf Klangreisen zum empfehlen.

6,5 / 10

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