FAITH/STORMBRINGER - Black Demo `85
VÖ: Bereits erschienen
(Transubstan Records)
Style: Doom Metal
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FAITH
Ihr glaubt, CANDLEMASS seien die Urmutter des Doom? Ok, durchaus, doch es gab noch eine schwedische Combo auf dem Slo-Mo-Sektor die älter als CANDLEMASS – war - sie trug den Namen eines erlesenen DEEP PURPLE-Albumklassikers: STORMBRINGER. Bis ins Jahr 1985 reicht deren einzige musikalische Hinterlassenschaft 'Black Demo' zurück, ein Kassettentape auf dem sechs Stücke der von 1982 – 1985 existenten Combo STORMBRINGER die sich 1985 auflöste und noch zwei Jahre unter dem Namen FAITH weitermachte, dann aufeinmal verschwand, sich aus der Versenkung zurückmeldete und seit 1995 weiterhin unter dem Name FAITH aktiv geblieben ist und somit zu den gestandenen Formationen zählt, die für Doomfans möglicherweise interessant sein könnten.
Auf dem 1985er Demo ist 6x zähfließender Doom enthalten, dessen drückender Bratgitarrensound arttypisch 80er like ist, wie es zu der Zeit damals eben nur sein konnte. Alles bewegt sich im schleppenden Bereich, die ersten drei Tracks „Cemeteries“, „Voodoo Night“ und „Cornucopia“ klingen über weite Strecken extrem ähnlich. Der langatmig wirkende intensiv einschläfernd wirkende Gesang von Christer Nilsson bleibt selbst nach 37 Jahren Schwachstelle, woran sich die Geister scheiden. Das beste an diesem Sechstracling ist die über alle Maßen nostalgische auf groovendem Rifffundament stehende von uriger Note geprägt knarrzige Gitarrenarbeit einschließlich kauzverquerter Leadsoloeruptionen. Keine Ahnung, woran es liegt, aber das Teil packt mich kaum. *Kopfschüttelt* Musikalisch ist das Gesamtmaterial ok, besondere Überraschungsmomente bietet es nicht. „Valley Of Sunset“ klingt mit Endlosschleife aus. „1632“ geht zurück in die brutale Zeit des 30jährigen Krieges und „Stormbringer“ ist kein DEEP PURPLE-Cover, sondern wie eine Art wilder Proberaumsession rüber kommendes vereinzelt von Sturmrauschen begleitetes Instrumental.
Für eine Vorstellung von traditionellem 80er-Doom genügt dieses 6-Track Tape selbstredend völlig; um komplett zu überzeugen fehlt öfters der entscheidende Kick, weshalb das für mich soliden Durchschnittsdoom nicht mehr und nicht weniger enthaltende Ding keine allzu große Besonderheit ist.
Fazit: Durchwachsene Angelegenheit an der sich die Geister scheiden, mancher wird es vielleicht zum Megakult des Jahres erklären. Ok, Kauzfaktor und optisch gelungenes Coverartwork machen zwar einiges her, doch bleiben wir ehrlich: Das Genre hat schon wesentlich Besseres hervorgebracht. 6/10