PURPENDICULAR - Human Mechanic
VÖ: 26.08.2022
(Metalville)
Style: Classic Rock
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PURPENDICULAR
Ihr mögt Classic Hard Rock alter Schule, mit anderen Worten, DEEP PURPLE? Dann müsste 'Human Mechanic' genau das richtige für euch sein! Benannt nach deren 1996er Studiorelease 'Purpendicular' wurde gleichnamige Combo 2007 von dem irischen Sänger Robby Thomas Walsh ins Leben gerufen. Der bereits ein Vierteljahrhundert zuvor in diversen Bands aktive Sänger besitzt genau das Organ, das unzählige Ian Gillan Kopisten ihren Lebtag nie erreichen. PURPENDICULAR weckten schnell Interesse von keinem geringeren als DEEP PURPLE-Schlagzeuger Ian Paice. Aus der bereits drei Jahre vor Bandgründung, 2004 erfolgten Vorstellung beider Charaktäre wuchs eine Freundschaft, die sich soweit vertiefte, das Ian Paice nicht lange zögerte und bei PURPENDICULAR als Drummer einstieg, zumal die Produktionsphase späterer Alben seiner Hauptband sich auf für einen Profimusiker wie Ian Paice sich in zu langen Zeiträumen dahinzog. Im Laufe der Jahre kam es zur Kooperation von PURPENDICULAR bestehend aus Sänger Robby Thomas Walsh (Gesang), Bassist Nick Fyffe, Drummer Ian Paice, Christoph Kogler (Hammonds, Keyboards) und Gitarrist Herbert Bucher. mit weiteren namhaften Musikern wie Ian Pace-Rhythmuspartner bei DEEP PURPLE, - Bassist Roger Glover - sowie nicht in der Formation des tiefen Purpur aktiv namhaften Musikern wie Tony Carey, Paul Morris oder Neil Murray, (u. a. WHITESNAKE). Musikalisch haben PURPENDICULAR auf Studiorelease Nummero drei 'Human Mechanic' viel zu bieten. Das Spektrum reicht vom knackigen Classic Rocker über verschachteltes Bluesmaterial bis gespensterhaft mystische Songs.
Im verwaschenen Track zwei „Ghost“ wird unverfälschtes 70er-Jahre Flair plus zugehörig gespenstisch verwaschener Atmosphäre transportiert, „Something Magical“ lässt gewaltig Blues Wurzeln des tiefen Purpur durchscheinen, „TV Stars & Internet Freaks“ hält der künstlich gesteuerten Gesellschaft heutiger Zeit für die ohne Internet und Starrummel ganz und gar überhaupt nichts mehr geht den Spiegel samt Schattenseiten vors Gesicht. „Human Mechanic“ geht 1: 1 als echte DEEP PURPLE-Nummer im Stile von Gillan und Co. durch. Größter Pluspunkt der spieltechnisch guten Scheibe bleibt das immense Maß beschwingter Lockerheit. „Made Of Steel“ rockt geradlinig direkt chillig einschließlich nachdenklich gefärbter Seiten, das Stück erinnert ein wenig an Bob Dylan, während „Four Stone Walls“ auch der Coverdale-Ära von DEEP PURPLE entsprungen sein könnte, dafür lässt „Passing Through“ das Album verträumt akkustisch dominiert ausklingen.
Vergleiche zu den großen DEEP PURPLE-Klassikern wie 'In Rock', 'Machine Head' oder 'Fireball' zu bemühen ist überflüssig, weil PURPENDICULAR dieses Feld gar nicht beackernd, in Richtung der gleichnamigen 1996er Scheibe fahren, die nach wie vor viel 70er-Vibe enthielt. Eine Scheibe, deren Essenz sich in beschwingt lässigeren, weniger druckvoll aggressiven Rocksongs dafür mittels Klangcollagen äußert(e) bei denen Gefühl, Flexibilität, Verträumtheit, Expermentierfreude, Verspieltheit, und ein gesundes Maß an Härte miteinander verschmelzend unter Berücksichtigung bandeigener Trademarks etwas eigenes zu schaffen. Mit 'Purpendicular' gelang es dem Original (DEEP PURPLE) sich selbst zu erfinden, ohne den eigenen Songfundus zu kopieren, das macht die Essenz dieser in exzellenter Form betriebenen in den 90ern entstandenen Weiterentwicklung aus.
Fazit: Liebhaberschaft des klassischen alten Hammond Sounds, rockiger Rhythm & Beat Akkorde einschießlich gefühlvoll finessenreicher Soli wird auf 'Human Mechanic' fündig. Mehr gechillt experimentielles DEEP PURPLE-Flair geht nicht! 8/10